This is America - People and Places
Montag, 21. Oktober 2019
Grünes Tal und blauer See
Sonntag, 20.10.
Wie gestern war ich erst um sieben auf den Beinen. Acht Grad heute Morgen, frisch, aber noch angenehm. Mein erstes Ziel war das Tal des Verde River in Cottonwood. Dort war der Dead Horse Ranch State Park. Die 7 $ Parkgebühr dort hätte ich mir aber sparen können, wenn ich einfach im Ort geparkt hätte, denn so weit war es nicht. Hinterher ist man immer schlauer. Es wurde ein richtiger Sonntagmorgenspaziergang – die herbstlichen Bäume rund um die „Lagunen“ – so nannte man dort die Teiche am Fluss – sorgten für stimmungsvolle Bilder. An den Fluss selbst kam man nur an einigen Stellen ran, ich schlug mich da zum Teil auch durchs Gestrüpp auf meinem Weg. Am Ende kam ich wieder an den Teichen heraus. Angeln kann man dort offenbar gut, es waren viele damit zu Gange, und einer fing auch gerade etwas, als ich vorbeikam, der Fisch wurde aber als zu klein befunden und wieder eingesetzt. Irgendwie war es dort ein bisschen wie zu Hause, dabei ist ja ringsum eher Wüste. Aber der kleine Fluss schafft eben um sich herum eine grüne Oase. Nicht weit entfernt war noch ein National Monument, dass mir gestern von einem amerikanischen Paar empfohlen worden ist. Es handelt sich um rekonstruierte Überreste eines indianischen Pueblo der Sinagua namens Tuzigoot. Ich fand das nur mäßig interessant dort, da hatte ich schon weitaus Besseres aus der Kategorie gesehen. Nun ging es nach Prescott. Dort wollte ich im Watson Lake State Park campen und zeitig da sein. Der Campingplatz ist aber seit 2. Oktober in der Winterpause. Was nun? Nebenan war ein RV-Park, der schweineteuer war, am Willow Lake ein anderer ohne Preisangaben im Netz. Ich fuhr dorthin. Kurz nach zwölf war ich da, von 12-1 war Mittagspause. Sah auch voll aus. Ich fuhr nach einer kurzen Snackpause zu dem teuren Platz. „Point of Rocks RV & Campground“ nennt der sich. Ich bin stinksauer auf die. Nicht etwa, dass die mir gesagt hätten, sie seien voll, keineswegs. Es hieß, man lasse nur RVs („recreacional vecicles“, also Wohnwagen) auf den Platz. Ich meinte, ich würde ja den vollen Preis bezahlen (für den ganzen Kram, den ich nicht brauche), aber das war egal. Der andere RV-Platz würde die gleiche Linie fahren, hieß es noch. Alle anderen Campingplätze in der Umgebung waren aber ohne Duschen, und die musste heute her. Als ich kommentierte, dass das ja eine merkwürdige Gegend sei, wurde mir klargemacht, das sei normal. Dann wurde ich dort regelrecht verscheucht. Ich bin ja nun seit fast acht Wochen in den Staaten unterwegs, aber solcherlei Gastfeindlichkeit und Arroganz ist mir nirgends begegnet, ganz im Gegenteil, nur hier. Ich buchte daraufhin ein Motelzimmer über Booking.com. Dann fuhr ich zum Watson Lake State Park, wo ich zwar nicht übernachten konnte, aber doch gern eine Runde drehen wollte. Hier waren nur 3 $ Parkgebühr fällig. Der Watson-See ist eine echte Sehenswürdigkeit. Er strahlt blau in der Sonne und ist nicht nur von buckligen Felsen umrandet, sondern diese bilden auch Inseln im See oder reichen in ihn hinein. Man kann dort Disk Golf spielen, Paddelboote ausleihen, angeln, klettern oder eben eine Runde um den See laufen. Die ist ca. 8 km lang. Schwimmen ist allerdings verboten. Es war wunderbar, den Blick auf die Landschaft beim Laufen zu genießen. Der Pfad führte über jene Felsen, schlug allerlei Haken, man kam in die Schlucht hinter dem Damm, wo es nur so grünte, dann stieg man wieder Felsen hinauf, nicht hoch, aber doch auch nicht anspruchslos. Der vorletzte Abschnitt am flachen Teil des Seeufers entlang lief sich dann leicht, ehe man sich wieder dem felsigen Teil näherte. Man kann unterwegs Vögel beobachten, es soll in der Gegend hier auch so etwas wie Antilopen geben, habe ich dort aber nicht gesehen, nur auf einem Feld neben der Straße, als ich auf Prescott zufuhr. Ich war ganz zufrieden mit meinem Rundweg. Danach war es um vier, und ich packte ein paar Sachen für meinen Motelaufenthalt zusammen. Anschließend fuhr ich zum Sierra Inn, das nicht im Stadtzentrum liegt, aber in der warmen Jahreszeit immerhin mit einem Pool aufwartet. Dafür ist es jetzt aber schon zu frisch hier. Beim Einchecken erfuhr ich, dass ganz entgegen den Angaben bei der Internetplattform Frühstück mitinbegriffen ist. Nun ja, das ist hier mit der Frühstücksqualität ja immer so eine Sache, hätte ich nicht unbedingt gebucht deshalb. Was für mich entscheidend war, war eher der Preis und die Tatsache, dass es einen Kühlschrank auf dem Zimmer gibt. Endlich mal wieder alles aus der Kühlbox runterkühlen ... Eine Kaffeemaschine mit Kaffeepäckchen ist auch inbegriffen, wurde gleich ausprobiert. Kaffee zum Abendbrot – habe den entkoffeinierten dafür genommen ;) Die beiden Päckchen normalen nehme ich mit. Die Mikrowelle und den Fernseher werde ich aber wohl eher nicht gebrauchen. Jetzt heize ich mein Zimmer gerade auf, damit ich es nachher schön kuschelig habe, wenn ich meine ausgiebige Badnutzung beendet haben werde. Morgen kann ich dann getrost wieder bei einem Walmart „einkehren“, denn für die darauffolgenden vier Nächte habe ich einen Campingplatz (mit Duschen) am Lake Pleasant gebucht.

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Letzte Aktualisierung: 2019.12.01, 10:14
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