This is America - People and Places
Samstag, 9. November 2019
Ein entspannter und interessanter Bummel durch New Orleans
Freitag, 8.11.
Am Abend hatten wir im Auto sitzend geschwitzt, am Morgen mochten wir erst nicht aus dem Schlafsack kriechen, denn es hatte sich nicht nur abgekühlt, es war auch etwas windig. ‚Ungemütlich’ trifft es ganz gut. Beim Frühstück mussten wir auf Flocken verzichten, der Milch war es auch zu warm gewesen. Erst nach neun kamen wir los. Wir fuhren Richtung Algiers-Point-Fährterminal und parkten unser Auto 0,4 Meilen davor am Straßenrand, weil wir die Parkgebühr sparen wollten. Die Bouny Street, durch die wir zum Terminal liefen, überraschte gleich mit schönen Häusern. Normalerweise fährt aller halbe Stunde eine Fähre hinüber zur Canal Street am Rande des French Quarter, also des Herzens der Stadt, Da diese aber gerade überholt wird, gibt es ersatzweise einen Shuttle-Bus, der einen für 1,25 $ hinüberbringt. Wir waren darüber informiert, wählten diese Variante dennoch, da das Parken in der City schweineteuer ist. Klappte auch alles prima. Die Haltestelle am Fährterminal Canal St. lag direkt gegenüber einem Kasino, war somit leicht wiederzufinden. Ich hatte uns ein kleines ‚Programm’ zusammengegoogelt, und das begann mit dem Besuch der Saint Patrick’s Church. Die Kirche sollte sehr schön sein, und mich als alten Irlandliebhaber zog es irgendwie dahin. Wir kamen an einem imposanten Gerichtsgebäude vorbei am Lafayette Park, dann standen wir alsbald vor der Kirche. Von außen wirkte sie sehr unscheinbar. Ihr Innerstes ist aber wunderschön. Wir waren allein dort, konnten ungestört alles auf uns wirken lassen. Von dort aus ging es immer geradeaus zuerst die Camp St. und dann die Chartres St. hinunter. So kamen wir direkt ins touristische Zentrum mit jeder Menge Bars, Restaurants, Läden. Vor einem Laden hing ein Blümchenkleid, das mir sofort gefiel – Grund genug, in den Laden zumindest mal hineinzuschauen. Ich kam mit dem Kleid wieder heraus. Nach diesem außerplanmäßigen Zwischenstopp erreichten wir das Museum, das ich ausgesucht hatte, weil ich meinte, es könne Helene interessieren: New Orleans’ Pharmazeutisches Museum. Es ist nicht groß, untergebracht in einer einstigen Apotheke, aber es beherbergt viele interessante Exponate und Informationen aus der Medizingeschichte. Ich bekam Lob für die Entdeckung dieses kleinen Juwels. Unser Weg führte weiter geradeaus zum Jackson Square, wo auch die St. Louis Cathedral steht. Dort lief aber gerade eine Messe, weswegen wir die Besichtigung auf später verschoben. Stattdessen setzten wir uns eine Weile zum Ausruhen auf eine Bank im Park. Leider war es zu frisch, um es länger dort auszuhalten. Wir überquerten den Platz und liefen dann weiter durch die Decatur St., bis wir die goldene Statue der Jungfrau von Orleans erreichten. Weiter ging es zum French Market, einer Kolonnade mit kleinen Imbissständen, Bars und Verkaufsständen – dort kann man auch ein Souvenir finden. Wir bogen als Nächstes in die Frenchmen Street ein, wo es viele Pubs und Bars gibt, und in fast jedem Laden lief halb zwei schon Live-Musik! Wir hatten alsbald ein Lokal gefunden, dessen Karte (inkl. Preise) uns genauso zusagte wie die darin gespielte Musik: das Bamboula’s. Dort ließen wir uns etwas abseits nieder, genossen die Stimmung, die schon jetzt dort herrschte, ich gönnte mir ein Abita-Amber-Bier, wir aßen leckere Burger mit einer ordentlichen Portion Pommes und verließen halb drei satt und zufrieden das Lokal. Von der Frenchmen St. aus spazierten wir durch die schöne Burgundy St. Richtung Louis-Armstrong-Park, durchquerten ihn und kamen gerade noch rechtzeitig am historischen Saint Louis Cemetery (No. 2) an, denn der schloss halb vier. Wir huschten durch die alten Gräberreihen und genossen den morbiden Charme der Ruhestätten. Am Friedhof No. 1 kamen wir dann vorbei, da kommt man aber nur mit Führung rauf. Als ich den Weg zur Kathedrale routete, meinte Google, diese schließe um vier, kurz nach unserer Ankunft - kaum zu glauben, aber Grund genug, einen Schritt zuzulegen. Wir waren zehn vor vier da, fünf vor vier wurden schon alle hinausbeordert, weil eine Probe für eine Hochzeit anstand. Da war nichts mit Ruhe finden. Aber zumindest hatten wir sie noch sehen können. Danach war nicht nur unser Programm abgearbeitet, wir fühlten uns auch so, wir waren schließlich einige Kilometer durch die Stadt gelaufen. Das unterschätzt man leicht. 16.000 Schritte. An der Uferpromenade des Mississippi entlang bummelten wir zum Fährterminal zurück, an dem der Bus uns abgesetzt hatte. Nach einer Viertelstunde Wartezeit stiegen wir ein und wurden zurück zum Algiers Point chauffiert, wo wir angesichts einsetzender Dämmerung schnurstracks Richtung Auto liefen. Als wir da eintrafen, begann es leicht zu regnen. Wir kauften noch schnell frische Milch, dann steuerte ich uns zurück zum Campingplatz, wo wir so halb sechs ankamen, zu der Zeit war es aber schon etwas dunkel. Aber immerhin trocken. Trotzdem bevorzugten wir, im warmen Auto Abendbrot zu essen. Wir gähnen im Moment um die Wette, werden wohl zeitig in die Kunstfasern unserer Ajungilaks finden.

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