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Montag, 9. September 2019
Wasserfälle, Nebel und keine Nacht in Idaho
Sonntag, 8.9.
Ich war so spät auf den Platz gekommen und heute Morgen so früh wieder weg, dass keiner da war, der sich um den Campingplatz gekümmert hätte. Eine Duschmarke hatte ich ja zum Glück noch übrig. Die Gegend östlich des Naturparks ist übrigens auch Reservatsgebiet, und zwar das der Blackfoot-Indianer. Jedenfalls war ich heute mal eine der Ersten im Park, allerdings waren selbst so früh am Morgen (um sieben) schon viele Leute unterwegs. Ich frühstückte mit Blick auf den Saint Mary Lake, dann fuhr ich zum Parkplatz an den St. Mary Falls. Es war heute ganz grau und immer mehr Nebel zog in den höheren Lagen herein, da war es sicher eine gute Idee, im Tal zu wandern. Ich wollte heute vor der Weiterfahrt Richtung Washington noch die Wasserfälle erwandern, eine eher kleine Runde. Die Wasserfälle hier sind nicht so riesig und gewaltig wie im Yellowstone Nationalpark, aber dafür malerisch. Zunächst lief ich zu den St. Mary Falls, man konnte auch ans obere Ende steigen, wo ich einen seltsamen Vogel sah. Er war ziemlich groß und pummelig, aber recht flink. Der Weg führte weiter zu den Virginia Falls, wobei hier die Mehrzahlform wirklich angebracht ist, denn es gibt nicht den einen Wasserfall, sondern eine ganze Reihe, da gab es viel zu erkunden. Ich lief dann zurück zur Weggabelung und bog ab Richtung Gunsight Pass, um noch zu den auf der Karte entdeckten Florence Falls zu wandern, auch wenn die nicht weiter ausgeschildert waren. Das lag wohl daran, dass sie noch ziemlich weit weg waren. Der Pfad führte zunächst durch viel kleines Grün, dass seine Nässe an meinen Beinen abstreifte. Dort war kein Mensch weiter unterwegs. Als ich an der Kreuzung am Reynolds Creek ankam, sollten es immer noch 4,5 km bis zu dem Wasserfall sein, zumindest war er jetzt ausgeschildert. Ich zögerte schon, aber zu verlockend war die Wackelbrücke über den Fluss, von Stahlseilen gehalten und mit Holz belegt. Auf der anderen Seite war ein Campingplatz für Wanderer, also einer, der nur zu Fuß erreichbar war und ohne jegliche Einrichtungen. Das Essen soll man abseits aufhängen. Das wär mir nichts dort! Dort waren aber zwei Kerle, die da offenbar gecampt hatten, einer putzte sich gerade am Fluss die Zähne. Ich ging weiter und der Weg führte nun nicht mehr durch lichten, weil 2015 abgebrannten Wald, sondern durch richtigen. Und kein Mensch da unterwegs. Und kein Pfefferspray dabei. (Ich hatte versucht, in Chicago welches zu kaufen, aber finde mal einen Laden!) Jedenfalls bekam ich Muffengang und kehrte um. Als ich am Camp vorbeikam, brachen die beiden Kerle gerade auf, sie wollten Richtung See, wo ich hergekommen war, ich trabte ihnen dann hinterher. Zurück auf dem mittlerweile stark frequentierten Pfad bog ich dann noch ab in Richtung der Baring Falls, die dort auch ausgeschildert waren. Der Weg führte am See entlang und bog dann links ab. Dort versuchte ich auch hochzuklettern, das war mir aber zu steil. Ich snackte kurz mit Blick auf den Wasserfall, dann lief ich zurück zum Auto. Knapp 13 km waren dann doch wieder zusammengekommen, mehr als genug nach der gestrigen Tour, die mir noch in den Gliedern steckte. Ich fuhr nun Richtung westlichen Ausgang aus dem Park, und rund um den Logan Pass durch ganz dicke Nebelsuppe, da oben war wirklich nichts mehr zu sehen heute. Weiter unten und weiter westlich dann wurde es dann auf einmal warm und sonnig. Ich war bei 6 Grad (kurz vor 7) losgefahren, am Logan Pass waren es gegen elf immer noch nur 8 Grad, am Mc Donald Lake dagegen 19! Aber wohl in der Sonne, die dort aber zumindest schien. Von West Glacier aus fuhr ich die Route 2 Richtung Columbia Falls, tankte und kaufte Lebensmittel ein, dann ging es erst einmal nach Süden, durch Flathead-Land, am Flathead-See entlang, wo ich pausierte, um etwas zu essen, später am Flathead-Fluss entlang über die Route 200 und 135 westwärts nach St. Regis, wo ich auf die Interstate traf. Der I 90 folgte ich Richtung Westen, wechselte dann von Montana nach Idaho und in die nächste Zeitzone. Ich hatte einen Rastplatz kurz hinter Coeur D’ Alene angepeilt, aber dort war Übernachtparken ausdrücklich verboten, weshalb ich es nicht wagte, dort zu bleiben. Idaho ist mir da gleich unsympathisch. Ich fuhr also weiter und kam nach Washington, aber der nächste Rastplatz war erst hinter Spokane, kurz hinter Sprague, dort bin ich jetzt.

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