This is America - People and Places |
Mittwoch, 11. September 2019
Umgeben von Wasser
a.a., 09:21h
Dienstag, 10.9.
Früh am Morgen war ich schon wach. Es sah sehr trübe aus. Ich wollte auch frühestmöglich am Fährterminal sein, um einen Parkplatz zu finden, ein Ticket zu besorgen, dann zu frühstücken. Ich fand in Anacortes zuerst den öffentlichen Parkplatz direkt vor der Fährzufahrt, der sollte 12 $ kosten und war telefonisch zu bezahlen. Da kehrte ich lieber um, und nahm 50 m davor einen privaten Parkplatz in Anspruch, wo ich für 7 $, die in einen Umschlag mit den Fahrzeuginfos darauf zu stecken und einzuwerfen waren. Gegen acht war ich am Ticketschalter und erwarb für 13,75$ einen Fußgängerfahrschein nach Friday Harbour (roundtrip, also hin und zurück) auf St. Juan Island. Ich wollte dann die Fähre nach Sidney nehmen, weil die dort Zwischenstopp einlegte, aber man ließ mich nicht rauf. Es hieß. Die Fähre würde in Friday Harbour nur Gäste aufnehmen, aber nicht von Bord lassen. Liegt wohl daran, dass Sidney auf Vancouver Island, also in Kanada liegt ... Die nächste nach Friday Harbour ging 5 nach 9, also holte ich mir dort erst einmal einen Kaffee und aß einen Müsliriegel. Die Fähre fuhr etwas verspätet ab, war auch später angekommen, wieso, wurde später klar. Vor Anacortes gibt es ein regelrechtes Labyrinth aus Inseln, zwischen denen wir entlangschipperten. Wale gab es aber erst einmal nicht zu sehen. Und bald war auch fast gar nichts mehr zu sehen, denn der Nebel wurde so dick, dass man auf Sicht nicht mehr hätte navigieren können, obwohl rundherum Inseln waren, die Fähre wurde entsprechend langsam und ließ mehrmals ihr Horn ertönen. Schließlich kamen wir aber bei wieder besserer Sicht und aufgeklartem Himmel auf der Insel an. Ich wollte zum Lime Kiln State Park auf der anderen Inselseite, weil man von dort aus mit Glück Wale, insbesondere Orcas, sehen kann. Ein Autoticket für die Fähre hätte aber 65 $ gekostet, das war mir zu teuer gewesen. Stattdessen hielt ich an der Ausfahrtstraße der netten kleinen Hafenstadt meinen Daumen raus und wurde auch ziemlich prompt von einem Ruheständlerpaar aus Seattle mitgenommen. Die beiden wollten drei Tage auf der Insel bleiben und setzten mich auf dem State Park Parkplatz ab. Dort war schon der „Whale Watching Point“ ausgeschildert. Es gibt hier auf der Insel Zedern, Douglasien, Hemlocktannen, glaube ich, auch und einen Laubbaum mit rötlicher, abblätternder Rinde und fünffingrigen, länglichen und spitz zulaufenden Blättern, den keiner, den ich ansprach, kannte. Sah sehr schön aus, insbesondere im Kontrast mit den Nadelbäumen. Am Aussichtspunkt gab es mehrere Sitzgelegenheiten, ich gesellte mich zu einer jungen Frau mit Kamera. Das Wasser war fast spiegelglatt, so dass man Wale, wenn sie denn da wären, auch wirklich sehen würde. Wir entdeckten aber nur zwei Delfine in der Ferne, zu weit weg, um das kurze Auftauchen mit der Kamera einzufangen. Dafür ließen sich schwarze Ufervögel mit roten Schnäbeln ablichten. Kannte auch keiner. Und Seemöwen kenne ich selbst ;) Man konnte von dort aus auch Vancouver Island sehen, jedenfalls, bevor wieder kurz Nebel hereinzog. Nach einer Dreiviertelstunde dort, die ich auch nutzte, um noch was zu essen, begab ich mich auf den Wanderweg durch den Park. Er führte zunächst zum Leuchttum, der in einem wunderbar altem Stil dort erhalten ist. Draußen stand eine Tafel mit der letzten Walsichtung - gestern – und drinnen gab eine Frau in nicht enden wollendem Redeschwall interessierten Hörern Auskunft über die Wale. Auf einer Tafel hier waren die Walsichtungen der letzten Monate dokumentiert – im Juni/Juli gar kein, danach dann fast jeden Tag. Aber da muss man dann wohl von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang da sitzen ;) Ich sah jedenfalls keine heute. Das machte aber nichts, denn das schöne Wetter und die schöne Insel hatten mich längst in beste Stimmung versetzt. Es gab auch noch einen alten Kalkbranntofen dort am Uferweg, dann war der State Park zu Ende, und der Wanderweg ging in den Wald hinauf. Dort war ich dann mal wieder ganz allein unterwegs, aber hier gab es keine wilden Tiere zu befürchten. Wo der Weg wieder ans Ufer stößt, lag massenwiese angeschwemmtes Holz, das der hiesigen Industrie wohl abhanden gekommen ist. Angeschwemmt wurden auch ulkige Wasserpflanzen mit flaschenkürbisartigem, sehr langem Körper und Blättern am Schopf. Ich fotografierte auch noch einen mir unbekannten Vogel. Auskunftstafel gab es hier nur zu ein paar ausgewählten Pflanzen, die ich aber meist ohnehin kannte. Der Wanderweg war nicht sehr lang, aber vielleicht habe ich auch nicht alles abgeschritten, denn ich war ohne jegliche Karte unterwegs gewesen. Ich setzte mich noch einmal mit Blick aufs Wasser dort in die Sonne, dann trabte ich vor zur Straße und ging bis zu einer Haltebucht, dort stellte ich mich hin und trampte wieder zurück. Es kamen zwar wenige Autos jetzt, die in Richtung Hafen fuhren, aber ich hatte wieder ziemliches Glück. Dieses Mal hielt ein Paar aus Anacortes, das selbst zum ersten Mal auf der Insel war. Die Frau hatte - mal wieder – unter anderem deutsche Vorfahren. Kaum zu glauben, wie viele das sind., mir begegnen laufend Menschen mit (zumindest teilweise) deutschem Hintergrund. In Friday Harbaur suchte ich mir dann ein Lokal, denn ich wollte mal wieder was Warmes essen – heute war der „Ich gönne mir was“_Tag. Nach Bier und Burger schlenderte ich gemütlich zur 15:40 ablegenden Fähre und war gut eine Stunde später wieder auf dem Festland. Mit meinem Auto ging es nun noch hinauf zum Mount Erie, nur wenige Kilometer südlich von Anacortes. Man kann ihn besteigen oder befahren, ich fuhr hinauf, denn es war ja schon relativ spät. Von oben kann man herrlich auf den Pudget Sound, die weitverzweigte lange Meeresbucht bei Seattle, und deren Inseln blicken. Das war einer der vielen Tipps von Dave gewesen, sich diesen Anblick nicht entgehen zu lassen. Weiter fuhr ich nun zur historischen (im amerikanischen Sinne, sie wurde in den 30er Jahren gebaut) Deception Pass Bridge im gleichnamigen State Park, die zwei Inseln in der Meerenge verbindet. Mein Ziel war der Cranberry Campground, wo ich für 32 $ nächtige und damit auch im State Park parken darf. Duschmarken sind allerdings nicht inbegriffen. Die gab es an einem Automaten. Leider zog der zwar meine Dollarnote ein, spuckte aber keine Marken aus. Ich war ziemlich sauer, aber da es schon um acht war und ich zu Fuß dahin gelaufen war, gab ich auf. Ab und an hört man hier Militärjets, viele Stützpunkte soll es hier auch geben. ... comment |
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