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Dienstag, 24. September 2019
Weite Wege und Campingchaos
a.a., 00:51h
Sonntag, 22.9.
Als ich am Abend auf den Campingplatz gekommen war, war dieser rammelvoll. Und auch mein Platz war mit anderen Leuten belegt. Ich war fassungslos. Ich hatte ja „nur“ meinen Zettel am Pfosten hängen, weil ich ja kein Zelt habe, aber belegt ist belegt! Die Leute behaupteten, man hätte ihnen gesagt, der sei frei. Was sollte ich machen? Im Dunkeln dort in der Kälte? Die Rangeroffices waren ohnehin längst geschlossen. Also versuchte ich, noch irgendwo einen freien Platz zu finden, aber da war keiner. Schließlich fragte ich Leute, bei denen noch Platz auf ihrem Platz war, ob ich mich dazustellen könne,. Die waren so nett und meinten, das sei nicht unnormal, dass es so chaotisch zuginge, weil auch kein „Host“ mehr auf dem Platz sei. Leider stand ich dort etwas schief, weswegen ich auch nicht so gut schlief, die Unruhe mag dabei auch eine Rolle gespielt haben. Am Morgen um sieben – heute bei nur noch -1 – düste ich wieder davon Richtung Valley. Heute fuhr ich aber am Visitor Center vorbei bis hinter zum „Curry Village“ am Ende des Tals, denn zum einen gab es dort ein Rangerbüro und zum anderen wollte ich ohnehin dort am Talende wandern heute. Als das Büro um acht aufmachte, stand ich vor der Tür. Ich beschwerte mich und verlangte, dass ich meinen Platz zurückbekäme. Man leitete das dort weiter und versprach, es würde eine Lösung gefunden werden, ob ich vor um fünf (da schließt das Büro) noch einmal vorbeischauen könnte, dann hätte man genauere Infos für mich. Eigentlich hätte ich mein Geld zurückverlangen müssen. Aber ich gab mich damit zufrieden. Dann orientierte ich mich dort, wollte einen Kaffee holen, aber die Schlange war mir zu lang, also frühstückte ich mal wieder ohne Kaffee. Danach machte ich mich frisch, füllte meine Wasservorräte auf und gegen neun marschierte ich los. Ich suchte eine Weile nach dem Anfang des Wanderwegs, dann lief ich auf dem Valley Loop Trail Richtung Mirror Lake. Ich war froh, dass es einigermaßen eben voranging. Am Ende des Tals kommen sich die beiden mächtigen Felswände näher, und dazwischen ist eine grüne Oase. Der See allerdings war zu einem großen Teil ausgetrocknet. Dafür entdeckte ich Vögel im Geäst, erfreute mich am Grün und bestaunte die steilen Wände. Am Ende des Rundwegs geht eine Brücke über den Bach, und auf der anderen Seite geht es zurück. Dort kam man dann auch an der „eisernen Quelle“ vorbei, die das Wasser orange färbte. Die Runde war so zehn Kilometer lang, und ich war relativ zeitig zurück und fühlte mich noch frisch genug, eine weitere Runde anzuschließen. Ich lief hinüber zum Wanderweg zu Vernal Fall und Nevada Fall, um doch noch etwas hinaufzusteigen. Um zwölf etwa startete ich dort, es ging am sprudelnden Fluss entlang bzw. an ihm hinauf. An einer Brücke über den Fluss kann man dann den Vernal Fall das erste Mal sehen, aber ziemlich entfernt. Dann ging es auf der anderen Seite weiter bergauf, teilweise mit hohen Felsstufen, das ging ganz schön in die Beine. Der Wasserfall sieht aber auch mit wenig Wasser sehr schön aus, ein Regenbogen zu seinem Fuße komplettierte die Idylle. Aber es gab auch noch die Option, zum oberen Ende des Falls hinaufzusteigen. Ich hatte mich ganz gut eingelaufen und nahm das in Angriff. Oben war hier ein Geländer angebracht, da ist wohl schon zu viel passiert. Der Zufluss zum Fall hin eignete sich gut für ein Päuschen. Mir war empfohlen worden, den John-Muir-Trail als Rückweg zu nehmen, und weil ich ja lieber Runden laufe als den gleichen Weg zurück, machte ich das auch. So entdeckte ich im hinteren Bereich des Zuflusses noch einen schönen See (baden verboten) und einen kleineren Wasserfall als Vorstufe sozusagen. Und Restrooms gab es da oben auch! Der John-Muir-Trail, das hatte man mir nicht verraten, geht aber zunächst noch weiter bergauf ... Aber ich kam gut zurecht, und ich bereute nicht, den Weg gewählt zu haben, denn er offenbarte zum einen Ausblicke auf den Nevada Fall, zu dem ich nicht genug Zeit gehabt hätte noch hinaufzusteigen, sondern auch einen Draufblick auf den Vernal Fall, das war es wert! Hinauf ging es bis zum Clark Point, von wo man schön ins Tal schauen konnte, dann wand sich der Weg hinab ins Tal, um an der Brücke wieder auf den anderen zu stoßen. Ich badetet noch meine Füße im Bach, ehe ich zurück zum Parkplatz lief. Es kamen 21 km zusammen, ich war mal wieder geschafft. Im Rangeroffice – gegen halb vier - bekam ich einen Zettel, worauf stand, ich könne zurück auf meinen Platz Nr. 8. So ganz traute ich dem Braten aber nicht. Ich würde heute früher ins Camp fahren. Am Aussichtspunkt mit Netzempfang hielt ich aber wieder, um zumindest meine Fotos zu verschicken und für morgen was zu googlen, aber die Verbindung schwächelte heute sehr. Dann fuhr ich zum White Wolf. Viertel sieben kam ich dort an, Der ganze Platz war gesperrt wegen eines angeblichen Notfalls. Auf dem Schild stand, auf welchen anderen Campingplätzen noch was frei wäre, da solle man hin ausweichen. Ich war bedient. Mit noch mehr Herumfahren würde ich noch mal hier tanken müssen, außerdem würde es spät und ggf. dunkel werden, ehe ich da bin ... Ich entschied mich für den Tuolumne Meadows Campingplatz, weil ich wusste, dass der relativ groß ist und außerdem könnte ich dann morgen noch einen anderen Teil des Parks kennenlernen, bevor ich ihn verlasse. Ich war so darauf aus, so früh wie möglich dort anzukommen, dass ich an keinem Aussichtspunkt hielt, obwohl gerade wunderschönes Abendlicht war. Ich war kurz nach sieben dort, gerade noch rechtzeitig, um im Hellen einen freien Platz zu finden und die Lage der Restrooms zu erkunden. Da das Einlasshäuschen verwaist gewesen war und ich nicht einsah, dass ich noch mehr Rennerei haben müsse, schrieb ich einen Zettel mit den Fakten und legte ihn unter die Windschutzscheibe. Aber wahrscheinlich bin ich morgen früh eher wieder unterwegs, als jemand von mir Notiz nehmen würde. ... comment |
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Letzte Aktualisierung: 2019.12.01, 10:14 status
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