This is America - People and Places
Freitag, 4. Oktober 2019
Versteinerte Wesen
Donnerstag, 3.10.
Die letzte Nacht war weniger kalt, und ich schlief auch länger. Erst halb acht kam ich in die Gänge. Ich duschte hier nochmal, wer weiß, wie es anderswo sein wird. Dann frühstückte ich sogar draußen. Beim Losfahren, so gegen neun, glaube ich, waren es jedoch tatsächlich nur 1 Grad plus. Ich begab mich Richtung Bryce National Park. Als nächste Unterkunft hatte ich mir den Red Canyon Campground ausgeguckt. Dort sollte es auch Duschen geben. Als ich halb elf dort ankam, stand an der Schranke „Campground closed“. Ich suchte nach einem anderen mit Duschen und fand den Bryce Canyon Pines Campground. Dort war offen und auch was frei. Man warnte mich davor, dass es nachts frieren würde, ich checkte trotzdem für zwei Nächte ein. Allerdings sollen es hier bis zu 6 Grad minus werden nachts. Ich hoffe, ich bereue das nicht ... Ich bin hier wieder so im Bereich 8000 Fuß Höhe, genau wie im Yosemite, das macht sich ganz klar bemerkbar. Ab um sieben, tröstete man mich, würde es dort Kaffee geben und die Duschen seien heiß. Da werde ich wohl morgen früh um sechs unter die Dusche hüpfen, um mich aufzuwärmen. Vom Zeltplatz waren es nur 5/6 Meilen bis zum Park. Ich wollte erst am Visitor Center Halt machen, aber es gab dort keinen freien Parkplatz, es gab überhaupt nur wenige, weil es nur ein Ausweichparkplatz war. Also fuhr ich weiter. Ich hatte ja zumindest eine Parkkarte heute. Ich beschloss, den Park von hinten aus zu erkunden und fuhr durch bis zum letzten Punkt, dem Rainbow Point, wo ich auch eine Parkmöglichkeit fand. Dort, wie auch an allen anderen Aussichtspunkten, blickte man auf die Landschaft mit unzähligen Sandsteinsäulen, die sich wie Statuen vom Boden abheben, oft mit bauchigen Spitzen oben drauf, den sogenannten „Hoodoos“. Diese verwitterten Felsen, so glaubten die Indianer, seien menschenartige Kreaturen, die von einem wütenden Koyotengott in Stein verwandelt worden waren. Geformt wurden sie vor zig Millionen Jahren durch Erosion. An manchen Stellen gibt es Löcher und Bögen, manche Formen triggern die Vorstellungskraft. Vom Rainbow Point aus lief ich eine kurze Runde mit netten Aussichten, dann arbeitete ich quasi alle anderen Aussichtspunkte nacheinander ab: Black Birch Canyon, Ponderosa Canyon, Agua Canyon, dann ein Highlight: die „Natural Bridge“, die in Wirklichkeit ein großer Bogen ist, Farview Point und Piracy Point, Swamp Canyon. Dort schulterte ich meinen Rucksack und wanderte die 7,5 km lange Swamp-Canyoun-Runde, bei der es als Erstes abwärts ging, und man konnte die Säulen dann mal von unten bewundern. Im Tal des Canyons war es auch schon deutlich wärmer. Über den Under-the-Rim-Trail ging es hinüber zum Sheep Creek, der aber komplett trocken war. Und schließlich musste ich mich wieder bergauf quälen, da wurde mir direkt zu warm. Das letzte Wegstück war zum Glück relativ eben. Danach fand ich, das reicht für heute an Wanderei. Es war dann auch schon dreiviertel vier. Ich setzte meine Aussichtspunkttour fort: Bryce Point, Paria View, Inspiration Point. Irgendwie fand ich immer gleich einen Parkplatz. Danach wären Sunset Point und Sunrise Point dran gewesen, aber die ließ ich aus, weil ich dort morgen wandern will. Mein letzter Aussichtspunkt war Fairyland Point, und dort machte ich es mir auch auf einer breiten Bank bequem und aß mein Abendbrot. Dort bin ich immer noch, es ist gleich um sieben. Ich werde mir noch den Sonnenuntergang hier ansehen und dann zum Campingplatz fahren.

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Letzte Aktualisierung: 2019.12.01, 10:14
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