This is America - People and Places
Samstag, 26. Oktober 2019
Waiting for Helene
Freitag, 25.10.
Halb zwölf nachts stellte ich fest, dass ich kein Netz mehr habe. Wegen der unterschiedlichen Zeitzonen war meine Karte wohl schon 23 Uhr ausgelaufen. Die Frage war, wann die Wiederfreischaltung erfolgen würde, denn das soll mindestens 24 h dauern, und ich hatte erst 10:15 am Vortag nachgebucht. Das wollte ich eigentlich eher machen, aber es war in Vergessenheit geraten. Dieses Mal klappte aber alles bestens, und ich war am Morgen, als ich gegen sieben aufwachte, schon wieder online. Sehr beruhigend. Ich drehte mich gleich nochmal um. Ich würde heute sowieso nichts Gescheites anfangen können, weil ich viel zu unruhig war wegen der bevorstehenden Ankunft von Helene. Ich duschte und frühstückte in Ruhe, und dann beschäftigte ich mich mit Flight-Radar ... Es sah so aus, als wenn der Flieger von Frankfurt nach Denver überpünktlich ankommen würde, das war sehr gut, denn sie würde da nicht nur umsteigen, sondern auch samt Gepäck durch die Immigration hindurch müssen. Dann räumte ich weiter im Auto auf und um. Das Zelt baute ich noch nicht auf, denn es war nach wie vor stürmisch draußen. Ich vertrieb weitere Zeit mit Lesen. Dann hatte der Wind glücklicherweise nachgelassen, und ich machte mich daran, das Zelt auszupacken und aufzubauen. Ich entschied mich, es auf die asphaltierte Fläche hinter dem Auto aufzustellen, denn jenseits davon war der ebenso harte Boden mit Steinen übersät. Die dienten mir dann als Befestigung. Der Aufbau klappte ganz gut allein, das Zelt reicht zum Schlafen, aber bei schlechtem Wetter würde ich dann doch die Enge im Auto bevorzugen. Ich schaute hinüber zum Aussichtspunkt auf der anderen Straßenseite und sah, dass heute nun wieder ein Segelrennen in Gange war. Ich erkannte per Kamerazoom auch Jims Boot, es schien aber nicht so gut im Rennen zu liegen, aber das machte dem Segelperfektionisten gar nichts aus, denn er wollte in erster Linie Zeit mit seiner Tochter verbringen, wie er beteuert hatte. (Ich hatte ein wenig Mediator gespielt.) Meine Gedanken kreisten auch ständig um meine Tochter – ob sie in Denver den Anschlussflug erreichen würde? Ich war hocherfreut, als sie sich dank WLAN von dort meldete – und mitteilte, dass alles ganz schnell gegangen sei und sie nun noch Zeit habe bis zum Abflug. Das Gate wurde nochmal geändert, aber es war reichlich Zeit, es pünktlich zu erreichen. Mich hielt nun nichts mehr auf dem Campingplatz. Ich machte mich auf den Weg. Die gut einstündige Fahrt zum Flughafen Phoenix wollte ich nämlich noch mit zwei Zwischenstopps versehen – einkaufen und tanken. Beim Tanken hatte ich mir die mit Abstand billigste Tankstelle auf der Route herausgesucht, dort war dann auch anstehen angesagt. Als ich an der Zapfsäule war, musste ich feststellen, dass man bei Costco nur als Mitglied tanken kann. Ein Mann an einer benachbarten Säule war so nett, seine Mitgliedskarte für mich durchzuziehen, aber danach wurde meine Kreditkarte nicht akzeptiert – das System ließ sich wohl so leicht nicht überlisten. Ich musste zu einer anderen Tankstelle fahren und war froh, so zeitig losgefahren zu sein, denn der Verkehr war sehr zäh. Dennoch fuhr ich 15:49 auf den Parkplatz direkt am Terminal 2, wo Helene ankommen würde. Planmäßige Ankunft war 16:35, aber auch dieser Flieger sollte überpünktlich sein. Er landete 16:15, war 7 Minuten später am Gate, und nachdem jede Menge anderer Leute in den Empfangsbereich gestrudelt waren, sah ich endlich auch mein Kind kommen! Helene war auch froh, gleich dort von mir in Empfang genommen zu werden. Die Freude war groß ... Es war 16:36 – es flutschte also alles. Wir gingen gemeinsam zum Gepäckband, wo es auch sehr schnell ging, und schafften es, innerhalb einer Stunde nach meiner Ankunft, den Parkplatz zu verlassen. Die Fahrt zum Campingplatz dauerte auch über eine Stunde, währenddessen sahen wir, wie die Sonne immer tiefer rutschte und schließlich hinter den Bergketten verschwand. Sie geht hier mittlerweile gegen dreiviertel sechs unter. Als Erstes huschten wir hinüber zur Aussichtsplattform, um noch etwas von der Sonnenuntergangsstimmung am See einzufangen, dann aßen wir gemeinsam Abendbrot, bei dem allerletzten Licht. Ist schon schöner als allein ... Helene hat sich ihr Schlafzeug eingerichtet, ich bin gespannt, wie es sich im Zelt auf Asphalt schlafen wird. Der vorher extrem ruhige Campingplatz selbst ist heute auch voller und lebendiger geworden, es ist ja wieder Wochenende.

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Letzte Aktualisierung: 2019.12.01, 10:14
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