This is America - People and Places
Sonntag, 3. November 2019
Vom Winde geweckt
Sonnabend, 2.11.
Unser Sonnenuntergangsspaziergang hatte uns so gefallen, dass wir beschlossen, ihn heute zu wiederholen. Der Tag begann allerdings weniger romantisch, wir wachten früh am Morgen auf (vielleicht um sechs), weil der Wind so stark war. Er rüttelte nicht nur an unserem Zelt, dass es nur so flatterte, sondern drückte es regelrecht platt, so dass es sich immer mal wieder auf uns schmiegte. Erstaunlicherweise ging dabei nichts kaputt. Wir machten uns jedoch Sorgen, dass das Zelt ohne uns drin wegfliegen könnte. Beim Aufstehen sah ich, dass noch alle vier Nägel in dem hier campinggeeigneten Boden steckten, ein gutes Zeichen. Zumindest fixierte ich noch die Unterlegplane mit zwei Nägeln. Wir frühstückten heute im Auto. Draußen war es zu ungemütlich. Uns wären ja die Frühstücksflocken aus den Schalen davongeweht. Am Laden hielten wir wieder zur WiFi-Nutzung. Wozu freies WLAN leider überhaupt nicht taugt, ist zum Buchen der nächsten Campingplätze. Nächstes Wochenende könnte es eng werden wegen des Veterans Day am Montag, und überhaupt scheint es im Südosten der USA, so ergaben meine Recherchen, fast nur RV-Plätze zu geben, Zelt-Campingplätze sind rar. Das kann für uns noch ein Problem werden bzw. teuer, wir werden sehen. Mit dem Auto ging es heute etliche Meilen westwärts Richtung Chino Basin. Wir hatten Glück, am Wanderweganfang noch einen Parkplatz zu ergattern. Zehn nach elf starteten wir unsere heutige Wanderung – bei mittlerweile bzw. dort schwachem Wind und mächtiger werdender Sonne. Es lief sich gut auf dem Lost Mine Trail. Die 350 Höhenmeter waren angenehm verteilt, die meisten Stufen niedrig. Die Aussicht vom Weg aus war fast durchgängig herrlich. Und je höher wir stiegen, desto weiter konnten wir sehen. Nach zwei Stunden hatten wir den finalen Punkt erreicht, wo man rundum Berge, fern und nah, die weite Ebene sowie Felsformationen bewundern konnte – ein wirklich lohnender Aufstieg! Wir aßen dort oben was, übten uns in Small-Talk und genossen Aussicht und Sonnenstrahlen. Es gab auch einige „Mexican Jays“ (die blauflügligen Vögel) dort, ein Eichhörnchen und einen phänomenalen Grashüpfer - riesig und farbenfroh. Der Rückweg dauerte nur eine Stunde, es ging bergab. Wir fuhren noch zum Chino Basin Visitor Center, dort suchten wir den Laden auf, die Restrooms, füllten Wasser auf und spazierten noch die wirklich kurze „WIndow View“-Runde entlang. Den Window Trail hätten wir nicht mehr geschafft, der wäre noch einmal 8 km lang gewesen. Und man hätte zuerst den Abstieg gemacht, das mögen wir nicht so. Es wäre noch ein Scenic Drive in Frage gekommen, aber da wir morgen lange fahren werden, war das eher keine gute Wahl. Stattdessen begaben wir uns zurück ins „Rio Grande Village“, zunächst wieder zum Laden, dann zu unserem Stellplatz. Das Zelt stand noch da bzw. lag, denn es war noch platt gedrückt. Es ließ sich aber problemlos wieder aufrichten und steht jetzt wieder prima. Wir saßen wieder ein wenig in der Sonne herum, aßen zeitig Abendbrot, und spätestens halb sieben werden wir wieder zu unserem Sonnenuntergangsspaziergang aufbrechen.

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Letzte Aktualisierung: 2019.12.01, 10:14
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