This is America - People and Places
Montag, 4. November 2019
Quer durch Texas
Sonntag, 3.11.
Bei unserem Sonnenuntergangsspaziergang hatten wir wieder das pelzige Wassertier gesehen, das wohl doch kein Nutria ist, sondern tatsächlich ein Biber. Wir stießen auf dem Zeltplatz dann auch auf eine kleine Gruppe, die Kanus neben ihren Zelten liegen hatten – sie wollen eine neuntägige Tour auf dem Rio Grande machen, wie Cliff erklärte. Wir erlebten dann eine ruhige Nacht. Der Sternenhimmel ist hier übrigens auch wieder unglaublich funkelnd. Am Morgen nach dem Frühstück – heute wieder draußen – fuhren wir zum Laden vor, um die dortigen Restrooms zu nutzen, weil auf dem Zeltplatz Kakerlaken die Arena übernommen hatten. Gegen halb neun brausten wir davon – zurück in die Zivilisation. Der Big Bend Nationalpark ist wohl einer der entlegensten, die es hier gibt. 120 Meilen bis zur nächsten Autowerkstatt, meinte einer. Die nächste Tankstelle (außer der im Park) ist auch 100 Meilen entfernt. Bevor wir diesen verlassen hatten, begegnete uns wieder zweimal dieser merkwürdige Laufvogel, und dieses Mal konnten wir ihn mit der Kamera einfangen, nachdem er die Straße überquert hatte. Mittlerweile wussten wir auch, was für ein Vogelvieh das ist. Sein Name ist herrlich bezeichnend: Roadrunner! Er ist bis zu 20 mph schnell unterwegs, jagt Eidechsen und kleine Klapperschlangen, die er mit Schnabelpower zu Tode pickt. Beeindruckendes Tier! Wir konnten die erste Tankstelle außerhalb des Parks in Marathon noch auslassen, die auch noch ziemlich teuer war, und tankten erst in Fort Stockton. Dort funktionierte meine Kreditkarte nach Carlsbad das zweite Mal nicht, aber mit EC-Karte konnte ich bezahlen. Und beim zweiten Tanken des Tages haute auch wieder alles hin. Wir legten heute ca. 470 Meilen zurück, quer durch Texas, vornehmlich auf der Interstate 10. Viel zu sehen gab es da unterwegs nicht. In Ozona pausierten wir kurz, in Boerne kauften wir ein. Und wunderten uns, dass Sprit hier sogar nur 2,21 $/Gallone kostet! Das ist regional wirklich sehr unterschiedlich. Halb fünf trafen wir am Crane Mill Park ein, wo wir campen wollten. Ohne Reservierung wird man aber gar nicht erst eingelassen. Onlinebezahlung Pflicht sozusagen. Das hatte ich vom Big Bend aus ja nicht machen können. Ich erledigte das vor Ort, dann bezogen wir unseren RV-Stellplatz. Die Zelt-Stellplätze waren nämlich komplett nicht verfügbar, obwohl nicht belegt. Aber 30 $ pro Nacht ist akzeptabel. Nebenan lief vorhin Countrymusik, und es gibt hier auch ein privates WLAN namens Trump2020, man merkt, dass man in Texas ist. Die kirchliche Männerwandergruppe aus Austin, die wir gestern getroffen haben, schien auch ziemlich republikanisch zu sein – im engsten Wortsinn: Einer meinte, seine Vorfahren seien aus Deutschland nach Texas gekommen (Mitte 19. Jh.), als Texas noch eine Republik war und dass es ja eigentlich auch noch eine sei. Ich lasse so etwas unkommentiert. Auf die Bemerkung hin, dass Deutschland ja jetzt wohl ein ziemliches Problem mit Ausländern hätte, habe ich nur gesagt, dass ich das gar nicht bestätigen könne. Erstaunlich, wie gut man sich mit allen Leuten verstehen kann, wenn man kein Öl ins Feuer gießt! Wir haben hier am See – der zwischen San Antonio und Austin liegt - dann nur unser Zelt aufgestellt, uns mit Blick auf den Guadalupe River, der zum Canyon Lake angestaut wird und hier auch breit wie ein See ist, in die Sonne gesetzt und Abendbrot gegessen. Wir zogen kurz in Betracht, hier morgen ein Kayak zu mieten, aber nicht für 140 Dollar! Die Sonne geht hier wieder etwas zeitiger unter, ich komme mit den Zeitzonen völlig durcheinander, jetzt sind wir wieder 7 Stunden statt 6 von Zuhause entfernt, obwohl wir östlicher sind, das soll mir mal einer erklären. Zum Glück zeigt mein Handy immer die richtige Uhrzeit an.

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