This is America - People and Places
Sonntag, 10. November 2019
Am Strand in Mississippi
Sonnabend, 9.11.
Die feuchte Kälte nachts und am frühen Morgen war unangenehm. Umso mehr erfreute uns, dass der Himmel heute wieder blau war. Wir frühstückten bei 7 Grad draußen, danach wurde uns aber bald warm, als wir mit unserem Ford Flex über die Route 90 die Stadt des Jazz verließen. Wir wollten das Meer sehen, deshalb fuhren wir abseits der Interstate nach Mississippi. In Pass Christian, nachdem wir die St.-Louis-Bucht überquert hatten, stoppten wir an einer Station des Mississippi Blues Trail, der kein Wanderweg ist, sondern verschiedene Blues-Stätten miteinander verbindet. Dort waren wir nun endlich direkt am Golf von Mexiko. Wir eroberten den menschenleeren Strand - bei 12/13 Grad. Helene war so mutig, mit ihren Füßen auch das Wasser zu testen, das zumindest am Strand relativ warm war. Mutig also nicht wegen der Wassertemperatur, sondern wegen der unzähligen Quallen, die es darin gab und deren Gefährlichkeit wir nicht imstande waren zu ergoogeln. Bei unserem Strandspaziergang entdeckten wir außerdem tote Fische, einer war ziemlich groß, aber bis auf den Kopf kahlgefressen, des Weiteren Muscheln, ich glaube auch Austernmuscheln, skurrile Knochen, einen einsamen Monarchfalter und – das war traurigerweise so – Plastikkleinteile, also Müll. Wir cruisten weiter die 90 direkt am Strand entlang und gelangten so über Gulfport nach Biloxi, wo wir abermals anhielten. In Biloxi gibt es einen Leuchtturm, der mitten auf der Straße steht, könnte man sagen, nämlich auf dem Mittelstreifen, der die Fahrrichtungen des Highways voneinander trennt. Wir schlenderten den Pier dort entlang, wo es Hinweisschilder zu Meeresschildkröten gab, zu sehen waren keine. Danach aßen wir noch eine Kleinigkeit, bevor es wieder auf die Straße ging, dieses Mal über die Interstate, wir wollten ja im Hellen ankommen. Dabei durchquerten wir ein Stück Alabama, aber viel mehr als die paar Hochhäuser von Mobile, Wald und Wasser bekamen wir nicht zu sehen. Von unterwegs, denn ich befürchtete, hier im Wald gar kein Netz zu haben die nächsten zwei Tage, buchte ich uns schon den nächsten Campingplatz für Montagabend: am Silver Lake westlich von Orlando, bis dahin werden wir zwar sechs Stunden fahren, aber nach dem ruhigen Tag morgen ist das okay. Schließlich erreichten wir den westlichsten Zipfel von Florida, der neben ein paar dekorativen Palmen vor allem Kiefernwald zu bieten hat, wie es scheint. Und Wasser. Bei Bagdad verließen wir die I 10 und fuhren über Milton in den Blackwater River State Forest, wo es ein wenig nach Qualm roch. Vielleicht so viertel fünf erreichten wir den in Kiefernwald eingebetteten sichelförmigen Krul Lake, da stand die Sonne schon ziemlich tief. Wir nahmen unseren Platz in Beschlag, stellten das Zelt auf, dann schauten wir uns den See an. Er ist sehr klar, es gibt zwei Badestellen, es ist insgesamt recht idyllisch hier, und auf dem Campingplatz gibt es viele Familien mit Kindern und ausnahmsweise mal mehr Zelte als Wohnwagen, wie es scheint. Als wir unsere Erkundungsrunde beendet hatten, war es schon so dunkel geworden, dass wir beim Abendessen Licht brauchten, dafür taugt meine 1-Dollar-Stirnlampe ganz gut. Halb sechs war es dann richtig dunkel. Seitdem sitzen wir bei Licht im Auto, wie jeden Abend vor dem Zu-Bett-Gehen. Auch unsere Schlafsäcke lassen wir so lange im Auto, weil sie da nicht so kalt werden. Die Isomatten transportieren wir immer in aufgeblasenem Zustand, das spart Zeit und Mühe, und den Platz haben wir. Heute Nacht wird die Temperatur bis auf vier Grad zurückgehen, wir haben vor, nicht so früh aufzustehen.

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Letzte Aktualisierung: 2019.12.01, 10:14
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