This is America - People and Places
Donnerstag, 10. Oktober 2019
Grüner Tisch und roter Sand
Als ich gegen halb acht aufbrach, waren es acht Grad plus, angenehm. Die Duschen waren auch in Ordnung gewesen, und das WLAN hatte entgegen der Ankündigung bis zu meinem Standplatz gereicht. Ich fuhr zum Mesa Top Loop durch, dort schaute ich mir das Square Tower House an, diverse andere Bauten und den Sun Temple. Außerdem hatte man von der Schlaufe aus einen Blick hinüber auf die andere Seite des Canyons, wo im Felsen Cliff Palace und andere Behausungen zu sehen waren. Ich fuhr dann auch hinüber auf die andere Seite und konnte einen ganz guten Blick auf den Felsenpalast werfen, die Sonne jedoch verhinderte ordentliche Fotos. Es gab auch geführte Touren, bei denen man sich die Stätten von Nahem ansehen kann. Wenn ich geahnt hätte, dass die nur 5 Dollar kosten, hätte ich wohl versucht, eine zu buchen. Allerdings weiß ich nicht, ob das mit meinem Knie das Richtige gewesen wäre, denn man muss Leitern steigen, durch Tunnel krauchen etc. Und mein Knie quängelt immer noch. Gesehen habe ich auch so genug, und Info-Tafeln gab es auch reichlich. Am Cliff Palace frühstückte ich dann erst einmal. Ich lief auch noch einen Wanderweg zu einem Ausblick über den Soda Canyon, und von dem aus konnte man auch das Balcony House sehen. An einer Stelle gab es auch ein Fernrohr, was sinnvoll war wegen der Entfernung über die Schlucht hinweg, und die Fernrohre hier funktionieren - anders als in Deutschland - alle ohne Geld. Kostenlos war auch der Eintritt zum Museum, das ich mir im Anschluss anschaute. War ganz interessant. Danach hielt ich noch kurz am Cedar Tree Tower und am Mancos-Ausblick, und gegen elf verließ ich den Mesa-Verde-Nationalpark. Volltanken in Cortez, und ab durch die Wüste von Utah. Über die Route 401 und 162 düste ich zum Mexican Hat. Leider hatte ich keinen Sombrero dabei, sonst hätte ich damit gut vor dem hutförmigen Felsen posieren können. Von da ging es weiter Richtung Monument Valley. Bevor man es von Norden kommend erreicht, passiert man den Forrest Gump Point. Hatte ich ja schon erwähnt. Gestern war Halbzeit, und heute kam ich an diesem „Umkehrpunkt“ vorbei. An Umkehr dachte ich aber keinesfalls. Nach dem Fotostopp dort kam ich nun durchs berühmte Tal. Ich fand es enttäuschend. Da gibt es echt sehenswertere Orte. Ich strebte von dort weiter gen Süden, denn ich wollte ja vor der von Donnerstag bis Sonntag angedrohten Kalt-und-Schlechtwetterfront fliehen. Ich floh durch wehenden Sand. Bei Flagstaff machte ich noch einen ganz kleinen Abstecher zum Blick auf einen relativ jungen Vulkan (Sunset Crater Volcano) im Coconino National Forest, ihn näher zu erkunden unterließ ich, als ich sah, dass 25 $ fällig würden, dann bog ich Richtung Osten ab, traf 17:25 (schon wieder eine andere Zeitzone, ich verliere den Überblick ...) am Meteoritenkrater ein – doch dort war schon geschlossen. Ich wollte den riesigen Barringer-Krater aber zu gern sehen. Das Gelände ist in Privatbesitz, man muss dort Eintritt bezahlen (18 $), aber das werde ich trotzdem morgen nachholen. Ein paar Meilen weiter ist an der Interstate 40 nämlich ein Rastplatz, wo ich diese Nacht bleiben werde.

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Mittwoch, 9. Oktober 2019
Mal kurz in Colorado
Dienstag, 8.10.
Vor um neun kam ich nicht los. Heute war nun Roadtrip angesagt. Einmal Colorado sehen und dann nichts wie weg, ehe ich dort einschneie. Das Wetter war herrlich. Warm und sonnig. Ich fuhr über die Route 46 an den La Sal Mountains entlang, dann über die sehr beschauliche Route 90 durch ein langes Tal. Ab Naturita war es dann weniger einsam auf der Straße, es ging weiter gen Osten bis Placerville und dann nach Ridgway. Dort traf ich auf den „San Juan Skyway“, den ich dann in südlicher Richtung befuhr. Berge bis zu einer Höhe von über 10.000 Fuß, mineralische Bäche, heiße Quellen, Seen, Nadelwand und – jetzt größtenteils noch goldengelb, zum Teil aber auch schon mal orange oder rot – Espen. In Ouray, wo heiße Quellen ein Freibad speisen, legte ich einen Zwischenstopp ein. Das kleine Städtchen hat Charme, und es gab eine Brauereigaststätte mit Dachterrassen-Biergarten. Dorthin zog es mich sogleich. Ich leistete mir ein Bier und einen Burger. Nach der gemütlichen Pause mit Stärkung brach ich wieder auf und folgte weiter der 550 South über Bergpässe nach Silverton und Durango, der größten Stadt hier in der Gegend – mit knapp 17.000 Einwohnern. Ab dort fuhr ich wieder nach Westen mit Ziel Mesa-Verde-Nationalpark. Kurz nach vier etwa war ich dort. Ich checkte zunächst auf dem Campingplatz im Park ein (teuer), besetzte einen Platz, und dann fuhr ich drauflos. Der Park ist in erster Linie eine Ansammlung archäologischer Stätten – manche wurden erst im 19. Jh. entdeckt. Es gibt hier Felsbehausungen der Anasazi-Stämme, die aus der Zeit vor Kolumbus stammen. Und manche Stätten sind immerhin aus dem Jahre 1000 n. Chr. Da diese Stätten alle auf einem zerklüfteten großen Tafelberg liegen, der 600 m höher ist als die Umgebung, hat man auch wunderbare Aussichten. Ich schaffte es gerade noch, einige Aussichtspunkte anzufahren, den 3-km-Weg zur Aussicht auf Felsbehausungen namens Nordenskiold Site 16 (schwedischer Forscher) zu laufen - in flottem Schritt, denn die dorthin führende Seitenstraße wird 18 Uhr geschlossen – und die Fairview-Community-Stätte mit über tausend Jahre alten Gebäuderesten zu erkunden. Dann nahte der Sonnenuntergang (mittlerweile schon 18:45) und ich düste zurück zum Zeltplatz. Im letzten Licht aß ich mein Abendbrot, dann verschwand wieder alles Essen in der Bärenbox, es soll hier auch Schwarzbären geben. Ich bleibe nur eine Nacht hier, werde aber morgen noch mehr im Park anschauen, ehe ich Richtung Monument Valley abdüse.

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Dienstag, 8. Oktober 2019
Aus des Teufels Garten heil heraus
Montag, 7.10.
Nachts waren Plusgrade, und erst halb acht war ich wach. Nach dem üblichen Morgenprocedere rief ich zu Hause an, dann machte ich mich wieder auf den Weg in den Arches National Park. Ich fuhr durch bis zum letzten Ende, wo die „Devil’s Garden“-Wanderwege sind. Um zehn war ich dort. Ich war mir nicht sicher, wie weit ich würde laufen können, denn bei meiner eiligen Rückkehr vom „Delicate Arch“ gestern war ich gestürzt und hart auf die linke Hüfte und das linke Knie gefallen. Letzteres war in seiner Gebrauchsfähigkeit eingeschränkt und tat hin und wieder weh. Das Praktische am dortigen Wegesystem: Man kann den ausgebauten Wanderweg mit Abstecher zum „Tunnel Arch“ und zum „Pine Tree Arch“ bis zum „Landscape Arch“ laufen, das machen die meisten. 1991 ist dort auf der rechten Seite ein Stück Fels abgebrochen, seitdem kann man nicht mehr direkt darunter gehen, aber der breite Bogen ist wirklich sehenswert. Ich hätte dort dann auch umkehren können. Der Weg wird schwieriger und anstrengender, man muss ein wenig klettern, da musste ich sehr aufpassen, welchen Fuß ich zuerst setze. Aber ich ließ mir einfach Zeit, und so ging es ganz gut. Man gelangt dann zum „Partition Arch“ und zum „Navajo Arch“, dann führt der Weg über einen hohen Felsweg weiter zum sogenannten „Double O Arch“ – das sind zwei übereinander liegende Bögen, der obere groß, der untere klein, wobei das natürlich sehr relativ ist. Beide sind riesig. Auf der Rückseite des Bogens saßen etliche Leute und lunchten, dem schloss ich mich an. Ein Trupp Männer spendierte Wild-Turkey-Honey-Whiskey, war lecker. Ist aber eigentlich ein hochprozentiger Likör, wenn man’s genau nimmt. Vom doppelten O führt ein „primitive trail“ zurück, so dass man eine Runde laufen kann. Die meisten gehen offenbar aber den gleichen Weg zurück. Außerdem gab es noch einen Weg zum „Dark Angel“, den ich voller Tatendrang – und vielleicht vom Hochprozentigen beflügelt - auch noch einschlug. Der dunkle Engel ist eine Felssäule, die eher an einen Phallus erinnert als an einen Engel. Von ihr aus blickt man ins weite Land. Nachdem ich wieder beim „Double O“ war, überlegte ich, ob ich auch den gleichen Weg zurückgehe. Leicht war der aber auch nicht gewesen, also konnte ich auch den Alternativweg gehen. Außerdem lockte dort noch ein weiterer Bogen, der „Private Arch“. Privat war es dort nicht, es tummelten sich einige dort. Und auch sonst war ich auf dem Weg nicht allein unterwegs, das war beruhigend. Es gab eine Stelle, wo man keine Angst haben durfte, und einige, die etwas Geschick erforderten. Ein Trupp Ü-60-Herren hängte dort mich und zwei israelische Pärchen ab! Als der Weg dann einfach wurde, war er dafür sehr tiefsandig, da läuft man wie am Strand. Ich war froh, als der Pfad dann wieder auf den ausgebauten Weg traf. Der Rest war Spaß. Insgesamt sollte der komplette Devil’s Garden Trail, und ich bin dort absolut alles abgelaufen, 12,8 km lang sein. War mal wieder länger als angegeben, aber das kennt man ja. Um drei war ich zurück am Weganfang. Mein Knie hatte gehalten, ich war auch sehr sorgsam gewesen. Gut so. Sowohl gestern als auch heute war ein Krankenwagen im Park im Einsatz, da ist man dann immer heilfroh, dass man nicht selbst betroffen ist. Erschöpft war ich, mächtig sogar. Ich hielt noch kurz am „Skyline Arch“, schleppte mich noch zu „Sand Dune Arch“ und „Broken Arch“, dann hatte ich endgültig genug Weg zurückgelegt, ich war müde. Ich verließ den Nationalpark, fuhr zurück nach Moab. Ich tankte, kaufte ein, gegen halb sechs war ich wieder auf dem Campingplatz. Mein Platz war belegt, der daneben auch. Die unerlaubt daneben parkten, wurden dann vertrieben. Ich hatte mir, weil es hier ja eine Camperküche gibt, ein bisschen was zum Kochen gekauft: Eier, Champignons, Salz-Pfeffer-Zwiebel-Gewürzmischung. Das bereitete ich mir dann zu, dazu gab es getoastete (!) Toastbrotscheiben. Schlang ich alles ziemlich flott hinter, wandern macht hungrig. Nebenbei quatschte ich mit ein paar Leuten und bekam noch ein paar nützliche Tipps für meine weitere Reiseplanung. Es soll ab Mittwochnacht eine Kaltfront kommen, das heißt, Colorado sollte ich in den nächsten zwei Tagen abgehakt haben, sonst würden mich 10/11 Grad minus nachts und Schnee erwarten. Dort möchte ich aber gern noch was vom Indian Summer sehen, auch der Mesa-Verde-Park war noch eine Option, mal sehen. Durchs Monument Valley fahre ich dann auf dem Weg von Colorado nach Arizona, wo es (abseits des Grand Canyon) deutlich wärmer sein wird. So sieht derzeit der Plan aus, kann sich jederzeit ändern ;)

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Montag, 7. Oktober 2019
Gewaltige Bögen
Sonntag, 6.10.
Man kann hier gut die Milchstraße sehen, aber heutzutage ist ja längst nicht mehr alles, was am Nachthimmel blinkert, auch ein Stern. Ich starrte trotzdem gebannt hinauf, bis mein Nacken steif wurde. Es wurde hier nicht so kalt, deutliche Plusgrade. Kurz vor der Morgendämmerung gab es seltsame Geräusche. Ich dachte zunächst an irgendein Tier, aber es klang sehr komisch, als ob jemand einen Stuhl über einen Holzfußboden schiebt, als ob eine Tür knarzt, so in der Art. Man gut, dass ich das nicht in einem Haus hörte, das hätte ich dann vielleicht ja gruselig gefunden. Es war der aufgekommene Wind, der die Zweige der Pappel an meinem Auto schliff. Ich stand später auf, als gedacht, ließ mir Zeit im Bad, frühstückte vor Ort am Picknicktisch. Dann brach ich auf aus dem verschlafenen Tal und steuerte Moab an. Noch vor zwölf erreichte ich den ACT-Campingplatz, wo ich am Vortag für zwei Nächte reserviert hatte. Ich checkte ein, und weil ich kein Zelt hatte, aber auch keinen Camper, bekam ich einen der zwei Behindertenparkplätze hinterm Haus und gleich neben den Zelten zugewiesen. Dort war auch ein Raum mit Waschmaschinen, die Gelegenheit nutzte ich sogleich. Allerdings spülte die Maschine nicht ordentlich, hab jetzt überall Waschmittelflecken. Auch egal. Die Trockner waren alle besetzt, und da draußen Leinen waren, hing ich meine Wäsche eben auf, bei der trockenen Wärme tags hier sicher nicht die schlechteste Idee. Dann machte ich mich auf den Weg in den Nationalpark. Im Arches National Park ist alles ziemlich gewaltig. Der rote Sandstein ragt in verschiedenen Formen hoch aus der Ebene empor. Es gibt zum Beispiel den „Balanced Rock“, das ist ein großer Felsklumpen, der auf einer Felssäule ruht und scheinbar herunterzukippen droht. Natürlich gibt es auch, daher ja der Name, jede Menge Bögen. Auch die sind gewaltig. Könnte ein Kleinflugzeug durchfliegen, kann ich mir jedenfalls vorstellen. Bei „The Windows“ und dem „Double Arch“ war viel los, ich musste zwei Runden drehen, ehe ich einen Parkplatz hatte. Zuerst lief ich zum Doppelbogen, wo ich es mir für ein cooles Foto nicht nehmen ließ, in den oberen Bogen hineinzuklettern. Von dort stapfte ich zum Turret Arch und zu den zwei „Fenstern“, die aus der Ferne eher wie zwei Augen aussehen. Gewaltig alles. Meine Tour führte mich als Nächstes – und Letztes für heute – zum Wanderweg, der zum oberen Aussichtspunkt auf den „Delicate Arch“ führt. Dort gab es am Weganfang ein „historisches Gebäude“ (Wolfe Ranch) und wieder Petroglyphen, also Felsritzungen, diese gefielen mir besser als die im Capitol Reef. Dann ging es nach oben. Wenn nicht so viele Leute dort unterwegs gewesen wären, hätte man Mühe haben können, den Weg zu finden. Am Ende eröffnet sich der Blick ins Tal, hindurch durch den riesigen Felsbogen, der wirklich beeindruckend ist. Man konnte dort gut sitzen und den Ausblick genießen, das taten auch viele. Genauso viele, ich dann irgendwann auch, stellten sich an für ein Foto von sich im Bogen. Auffällig finde ich, dass die Asiaten die reinsten Weltmeister im Posen sind, da werden x Stellungen ausprobiert. Ich saß dort oben, bis die Sonne unterging, mit vielen anderen. Als dann das Licht so richtig schön wurde, gab es einige Unmutsäußerungen ob derer, die nicht aufhören konnten, den Bogen zu belagern, man konnte quasi kein Bild davon machen ohne Leute im Foto. War vor zwanzig/dreißig Jahren bestimmt noch ruhiger da oben. Aber so ist das nun mal in Zeiten von Internet und Globalisierung. Ich eilte dann hinab, denn ich wollte gern vor dem Dunkelwerden am Auto sein. Um acht war ich wieder auf dem Campingplatz, wo ich in der Camper-Küche samt Aufenthaltsraum zu Abend aß und auch jetzt noch sitze.

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Sonntag, 6. Oktober 2019
Sleepy Hollow
Sonnabend, 5.10.
Man könnte ja meinen, dass ich nach dem anstrengenden Wandertag todmüde in den Schlaf gesunken bin, aber ich hatte Einschlafprobleme. Am frühen Morgen musste ich meinen Schlafsack mal wieder ganz eng zuziehen, die Kälte biss in meine Nase, denn die musste ja draußen bleiben. Ich hatte wieder Eis innen an der Fensterscheibe. Es waren bestimmt so 4 Grad minus am frühen Morgen. Da tut eine heiße Dusche wirklich gut, auch wenn ich so dick eingemummelt war, dass ich nicht gefroren habe, von der Nase mal abgesehen. Meine Lippen vertragen den Heiß-Frost-Wechsel nicht so gut, ansonsten komme ich prima klar. Ich war spät aus dem Schlafsack gekrabbelt, und um acht waren auch noch minus zwei Grad. Da fuhr ich vor zum Laden mit Tankstelle, alles eins hier, um mir einen Kaffee zu holen. Den trank ich drinnen, während ich surfte. Ich rief auch Alamo an. Ich hatte eine Rechnung wegen der Maut der Golden-Gate-Bridge plus diverser Gebühren (ist so eine absichtliche Touri-Falle mit der Mautbezahlung dort in San Francisco, glaube ich) bekommen, mit der ich kein Problem hatte, aber die Abbuchung von meiner Kreditkarte war das Siebenfache, da muss man schon mal nachfragen. Es stellte sich heraus, dass mein Upgrade monatlich gebucht wird, das war gar nicht für die Mautsache. Beruhigend. Ich kam sann relativ spät los, unterwegs stoppte ich noch zum Einkaufen, habe jetzt auch neue Badelatschen. Mittags erreichte ich den Capitol Reefs National Park. Beinahe hätte ich State Park geschrieben. Liegt daran, dass der Park einfach mal alles andere als spektakulär ist. Er liegt halt auf der Strecke. Ich ließ mir im Besucherzentrum eine Karte aushändigen, einen Wanderweg empfehlen wollte man mir dort nicht, es käme immer darauf an, was man wolle, ich solle mir die Vorschläge auf der Karte anschauen. Wahrscheinlich ist es auch egal, welchen Weg man da geht. Aber nur Durchfahren, das widerspricht meinem vom deutschen Dichterfürsten übernommenen Motto: „Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen.“ Ich entschied mich für „Capitol Gorge“, man läuft da in eine Schlucht hinein. Es soll dort irgendwo uralte Indianerzeichnungen an den Felsen geben, die sind aber nicht markiert, und ich habe dort nur neuzeitliche gesehen, davon reichlich. Zu entdecken gibt es außerdem diverse Löcher in den Felsen und Blumen am Wegesrand, bestaunen kann man die hohen Felswände der Schlucht. Man kommt schließlich zum Fuße eines Kletterweges zu den „water tanks“, weiter oben gelegenen natürlichen Wasseransammlungen. Natürlich stieg ich hoch, auch wenn klar war, dass angesichts der Jahreszeit wenig Wasser da sein würde. Manche Pools waren komplett leer, manche enthielten eine Pfütze Wasser. Ganz ganz oben soll noch einer sein, bis zu dem ich nicht ganz vordrang, weil absolut kein Weg mehr auszumachen war und ich keine Lust hatte, mich an schrägen Felswänden entlang vorzutasten. Da gehe ich lieber auf Nummer sicher, genieße kurz die Aussicht und klettere wieder hinunter. Ein Ranger, den ich dann traf, meinte, da oben sähe es auch nicht anders aus, zu trocken. Vom Fuße des Klettersteigs aus lief ich weiter in die Schlucht hinein, aber das hätte ich mir sparen können, denn sie wurde immer langweiliger, das beste Stück war das bis zum Kletterpfad. Ich kehrte irgendwann um. Mir reichte die Runde für heute. Unterwegs gab es dann doch noch Indianerzeichnungen zu sehen, wobei Zeichnungen nicht ganz richtig ist, denn es sind Petroglyphen, in den Stein gehauene bzw. gemeißelte Bilder. Am Startpunkt zum Pfad zur Hickman-Bridge kam ich noch einmal ins Überlegen, aber ich hatte einfach keine Lust mehr, noch einmal loszulatschen. Stattdessen fuhr ich weiter gen Osten aus dem nicht allzu großen Park Capitol Reef heraus und steuerte den Zeltplatz an, den Andy (auch aus meiner Abiklasse) mir empfohlen hatte. Ich hatte den Platz vorab selbstverständlich auch gegoogelt. Wenn ihr die Fotos seht und den Namen lest, werdet ihr denken, oh nein! Aber wie so oft im Leben täuscht der äußere Schein. The „Sleepy Hollow“ (für die Nicht-Cineasten: ein bekannter Horrorfilm mit einem kopflosen Reiter, der wahllos mordet) ist ein idyllisches Plätzchen mit Bäumen, Bänken, einem sauberen Sanitärtrakt mit Warmwasser und Duschen. Etwas abschreckend wirkt das verkommene Schild am Eingang allerdings schon, ebenso die verschlossene Schranke. Das öffentliche Telefon am Haus, das man benutzen soll, um anzurufen, weil es hier kein Netz gebe, sieht auch sehr altertümlich aus, und als ich den Hörer abnahm und wählte, dachte ich schon einen Moment lang, ich sei „im falschen Film“ ... Aber eine nette Stimme am anderen Ende, meinte, es dauere nur eine Minute und er sei da. Und so war es auch. Der Zeltplatzbetreiber kam mit einem Quad vom gegenüber liegenden Grundstück. Ich bezahlte nur zehn Dollar. Ich wurde eingeladen, mich aus Kisten mit Äpfeln, Birnen und Pflaumen zu bedienen, dann bekam ich den Code für den Sanitärtrakt und mir wurde die Schranke aufgemacht. Ich griff die Gelegenheit beim Schopfe und befragte den Betreiber, wie er dazu gekommen sei und ließ ihn mir seine Campingplatz-Geschichte erzählen. Forrest versicherte mir, dass ich hier sicher sei ;) Mittlerweile ist es dunkel draußen, ich bin immer noch die Einzige hier. Ich schaue gleich mal, wie toll der Sternenhimmel aussieht.

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Samstag, 5. Oktober 2019
Unterwegs in der Königin Garten und im Feenland
Freitag, 4.10.
Die Nacht war nicht so kalt wie angekündigt, nur um null Grad, gut so. Ich stand halb sieben auf, duschte, holte mir einen Kaffee und fuhr dann direkt in den Nationalpark zum Sunrise Point. Für den Sonnenaufgang kam ich zwar etwas zu spät, aber das frühe Morgenlicht war perfekt für Fotos der Säulen. Also spazierte ich direkt hinein in „der Königin Garten“, folgte dem Queen’s Garden Trail hindurch durch eine dichte Ansammlung versteinerter Wesen, dabei konnte man die Zeit vergessen! Eine der Säulen, die über all den anderen thront, sieht tatsächlich aus wie die Queen, die in ihren Garten hineinblickt ... Ich hatte vorgehabt, danach zu frühstücken und anschließend den Navajo Loop zu gehen, aber vom Ende des Königin-Garten-Wegs gab es eine Querverbindung, so dass ich nicht wieder hinaufsteigen musste, um dann wieder hinabzusteigen, das überzeugte mich, gleich weiterzulaufen. Der Navajo-Trail besticht eher durch enge Schluchten als durch besondere Formen, hat also einen ganz anderen Reiz. Ich kam am Sunset Point wieder nach oben und lief am Rand der Schlucht zurück. Als Nächstes wollte ich den Fairyland Loop Trail absolvieren, da bot es sich an, dorthin (zum Fairyland Point) zu fahren und dort zu frühstücken, wo ich am Vorabend auch schon gegessen hatte. Zwischendurch hielt ich aber am Visitor Center, denn ich hatte bereit vier „benchmarks“ gesammelt (mittlerweile sechs), das sind Punkte, die an den Wanderwegen im Park verstreut sind, und wenn man drei gesammelt hat (Foto davor), dann kann man sich eine kleine „Belohnung“ abholen. Nette Idee! Jetzt habe ich ein schönes Souvenir: einen „I hiked the Hoodos“-Aufkleber. Halb elf aß ich dann erst Frühstück, aber ich hatte ja zumindest einen Kaffee getrunken gehabt, und der Weg war so wunderbar gewesen, dass ich ganz aufgeputscht war. Kurz nach elf war ich bereit für den 13 km langen Weg durchs Feenland, und was soll ich sagen, ich kam mir vor wie im Märchen! Es war wirklich sagenhaft schön, dort entlangzulaufen. Ich genoss es sehr. Nach 5 km gönnte ich mir eine Pause, dann führte der Weg hinüber zur „Tower Bridge“, einer Felsformation, die tatsächlich an die berühmte Brücke erinnert und zu der auch ein extra Weg hinabführt vom Sunrise Point. Den stieg ich dann hinauf und gelangte über den Weg am Schluchtrand entlang, wo ich mir eine zweite Pause genehmigte, zurück zum Ausgangspunkt. Um vier war ich wieder am Auto, reine Laufzeit drei Stunden, mit Pausen vier – würde ich aber jedem weiterempfehlen, genauso wie die Kombi aus Queens Garden und Navajo Trail! Von dem Punkt nahm ich noch ein Paar aus Holland mit zu ihrem Camper, dann fuhr ich weiter zum letzten kleinen Weg des Tages und hier im Bryce-Canyon, dem zur Mooshöhle mit Wasserfall. Man denkt bei der Landschaft und der Trockenheit ja gar nicht, dass es hier Wasser geben könnte, aber es gibt den einen oder anderen kleinen Bach und auch einen größeren, den an der Moss Cave nämlich. Der Weg zur Höhle geht daran entlang und darüber hinweg. Die Höhle ist voller Moos, aber wenig spektakulär. Anders im Winter und Frühjahr, wenn sie voller Eiszapfen ist, dann sollte man sie nicht verpassen. Der Wasserfall bot aber ein schönes Motiv, man kam auch nah heran. Ich bewegte mich noch ein wenig abseits ausgeschilderte Pfade dort (wie viele andere auch), dann schritt ich straffen Schrittes zurück zum Auto. Das war’s für heute! Zurück auf dem Campingplatz mampfte ich mein Abendbrot, dann nahm ich mein Elektrogeraffel, zog in die Sitzecke des Ladens und schrieb dort Karten. Und meinen Bericht. Jetzt ist es um sieben, alt werde ich heute nicht mehr, bin k.o.

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Freitag, 4. Oktober 2019
Versteinerte Wesen
Donnerstag, 3.10.
Die letzte Nacht war weniger kalt, und ich schlief auch länger. Erst halb acht kam ich in die Gänge. Ich duschte hier nochmal, wer weiß, wie es anderswo sein wird. Dann frühstückte ich sogar draußen. Beim Losfahren, so gegen neun, glaube ich, waren es jedoch tatsächlich nur 1 Grad plus. Ich begab mich Richtung Bryce National Park. Als nächste Unterkunft hatte ich mir den Red Canyon Campground ausgeguckt. Dort sollte es auch Duschen geben. Als ich halb elf dort ankam, stand an der Schranke „Campground closed“. Ich suchte nach einem anderen mit Duschen und fand den Bryce Canyon Pines Campground. Dort war offen und auch was frei. Man warnte mich davor, dass es nachts frieren würde, ich checkte trotzdem für zwei Nächte ein. Allerdings sollen es hier bis zu 6 Grad minus werden nachts. Ich hoffe, ich bereue das nicht ... Ich bin hier wieder so im Bereich 8000 Fuß Höhe, genau wie im Yosemite, das macht sich ganz klar bemerkbar. Ab um sieben, tröstete man mich, würde es dort Kaffee geben und die Duschen seien heiß. Da werde ich wohl morgen früh um sechs unter die Dusche hüpfen, um mich aufzuwärmen. Vom Zeltplatz waren es nur 5/6 Meilen bis zum Park. Ich wollte erst am Visitor Center Halt machen, aber es gab dort keinen freien Parkplatz, es gab überhaupt nur wenige, weil es nur ein Ausweichparkplatz war. Also fuhr ich weiter. Ich hatte ja zumindest eine Parkkarte heute. Ich beschloss, den Park von hinten aus zu erkunden und fuhr durch bis zum letzten Punkt, dem Rainbow Point, wo ich auch eine Parkmöglichkeit fand. Dort, wie auch an allen anderen Aussichtspunkten, blickte man auf die Landschaft mit unzähligen Sandsteinsäulen, die sich wie Statuen vom Boden abheben, oft mit bauchigen Spitzen oben drauf, den sogenannten „Hoodoos“. Diese verwitterten Felsen, so glaubten die Indianer, seien menschenartige Kreaturen, die von einem wütenden Koyotengott in Stein verwandelt worden waren. Geformt wurden sie vor zig Millionen Jahren durch Erosion. An manchen Stellen gibt es Löcher und Bögen, manche Formen triggern die Vorstellungskraft. Vom Rainbow Point aus lief ich eine kurze Runde mit netten Aussichten, dann arbeitete ich quasi alle anderen Aussichtspunkte nacheinander ab: Black Birch Canyon, Ponderosa Canyon, Agua Canyon, dann ein Highlight: die „Natural Bridge“, die in Wirklichkeit ein großer Bogen ist, Farview Point und Piracy Point, Swamp Canyon. Dort schulterte ich meinen Rucksack und wanderte die 7,5 km lange Swamp-Canyon-Runde, bei der es als Erstes abwärts ging, und man konnte die Säulen dann mal von unten bewundern. Im Tal des Canyons war es auch schon deutlich wärmer. Über den Under-the-Rim-Trail ging es hinüber zum Sheep Creek, der aber komplett trocken war. Und schließlich musste ich mich wieder bergauf quälen, da wurde mir direkt zu warm. Das letzte Wegstück war zum Glück relativ eben. Danach fand ich, das reicht für heute an Wanderei. Es war dann auch schon dreiviertel vier. Ich setzte meine Aussichtspunkttour fort: Bryce Point, Paria View, Inspiration Point. Irgendwie fand ich immer gleich einen Parkplatz. Danach wären Sunset Point und Sunrise Point dran gewesen, aber die ließ ich aus, weil ich dort morgen wandern will. Mein letzter Aussichtspunkt war Fairyland Point, und dort machte ich es mir auch auf einer breiten Bank bequem und aß mein Abendbrot. Dort bin ich immer noch, es ist gleich um sieben. Ich werde mir noch den Sonnenuntergang hier ansehen und dann zum Campingplatz fahren.

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Versteinerte Wesen
Donnerstag, 3.10.
Die letzte Nacht war weniger kalt, und ich schlief auch länger. Erst halb acht kam ich in die Gänge. Ich duschte hier nochmal, wer weiß, wie es anderswo sein wird. Dann frühstückte ich sogar draußen. Beim Losfahren, so gegen neun, glaube ich, waren es jedoch tatsächlich nur 1 Grad plus. Ich begab mich Richtung Bryce National Park. Als nächste Unterkunft hatte ich mir den Red Canyon Campground ausgeguckt. Dort sollte es auch Duschen geben. Als ich halb elf dort ankam, stand an der Schranke „Campground closed“. Ich suchte nach einem anderen mit Duschen und fand den Bryce Canyon Pines Campground. Dort war offen und auch was frei. Man warnte mich davor, dass es nachts frieren würde, ich checkte trotzdem für zwei Nächte ein. Allerdings sollen es hier bis zu 6 Grad minus werden nachts. Ich hoffe, ich bereue das nicht ... Ich bin hier wieder so im Bereich 8000 Fuß Höhe, genau wie im Yosemite, das macht sich ganz klar bemerkbar. Ab um sieben, tröstete man mich, würde es dort Kaffee geben und die Duschen seien heiß. Da werde ich wohl morgen früh um sechs unter die Dusche hüpfen, um mich aufzuwärmen. Vom Zeltplatz waren es nur 5/6 Meilen bis zum Park. Ich wollte erst am Visitor Center Halt machen, aber es gab dort keinen freien Parkplatz, es gab überhaupt nur wenige, weil es nur ein Ausweichparkplatz war. Also fuhr ich weiter. Ich hatte ja zumindest eine Parkkarte heute. Ich beschloss, den Park von hinten aus zu erkunden und fuhr durch bis zum letzten Punkt, dem Rainbow Point, wo ich auch eine Parkmöglichkeit fand. Dort, wie auch an allen anderen Aussichtspunkten, blickte man auf die Landschaft mit unzähligen Sandsteinsäulen, die sich wie Statuen vom Boden abheben, oft mit bauchigen Spitzen oben drauf, den sogenannten „Hoodoos“. Diese verwitterten Felsen, so glaubten die Indianer, seien menschenartige Kreaturen, die von einem wütenden Koyotengott in Stein verwandelt worden waren. Geformt wurden sie vor zig Millionen Jahren durch Erosion. An manchen Stellen gibt es Löcher und Bögen, manche Formen triggern die Vorstellungskraft. Vom Rainbow Point aus lief ich eine kurze Runde mit netten Aussichten, dann arbeitete ich quasi alle anderen Aussichtspunkte nacheinander ab: Black Birch Canyon, Ponderosa Canyon, Agua Canyon, dann ein Highlight: die „Natural Bridge“, die in Wirklichkeit ein großer Bogen ist, Farview Point und Piracy Point, Swamp Canyon. Dort schulterte ich meinen Rucksack und wanderte die 7,5 km lange Swamp-Canyoun-Runde, bei der es als Erstes abwärts ging, und man konnte die Säulen dann mal von unten bewundern. Im Tal des Canyons war es auch schon deutlich wärmer. Über den Under-the-Rim-Trail ging es hinüber zum Sheep Creek, der aber komplett trocken war. Und schließlich musste ich mich wieder bergauf quälen, da wurde mir direkt zu warm. Das letzte Wegstück war zum Glück relativ eben. Danach fand ich, das reicht für heute an Wanderei. Es war dann auch schon dreiviertel vier. Ich setzte meine Aussichtspunkttour fort: Bryce Point, Paria View, Inspiration Point. Irgendwie fand ich immer gleich einen Parkplatz. Danach wären Sunset Point und Sunrise Point dran gewesen, aber die ließ ich aus, weil ich dort morgen wandern will. Mein letzter Aussichtspunkt war Fairyland Point, und dort machte ich es mir auch auf einer breiten Bank bequem und aß mein Abendbrot. Dort bin ich immer noch, es ist gleich um sieben. Ich werde mir noch den Sonnenuntergang hier ansehen und dann zum Campingplatz fahren.

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Donnerstag, 3. Oktober 2019
Am höchsten Punkt trotz Felsensturz
Mittwoch, 2.10.
Heute stand ich nicht um fünf auf, sondern halb sieben. Als ich kurz vor sieben losfuhr, zeigte mein Autothermometer minus eins an. Am Besucherzentrum im Zion-Nationalpark war der Parkplatz schon fast voll, als ich halb acht da ankam, aber ich fand noch problemlos einen Platz. Ganz schön viel los für diese Jahreszeit. Ich frühstückte im Auto, es war einfach zu kalt. Gestern hatte ich ein am Vorabend vorbereitetes Sandwich gefrühstückt, heute gab es wieder das Übliche: Müsli mit Milch, Vollkorntoast mit Butter und Marmelade. Unterwegs esse ich dann meistens Banane, Apfel, Riegel, Kekse. Viertel/halb neun herum machte ich mich auf die Socken, ich folgte dem Watchman Trail. Der Watchman ist ein markanter Berg/Fels im südlichen Teil des Canyons, also dicht am Visitor Center. Zunächst lief ich aber am Fluss entlang und überquerte die Straße. Allzu hoch hinauf ging es dann nicht, kein Vergleich zu gestern. Es war vergleichsweise wenig los auf dem Weg dafür, aber das lag wohl hauptsächlich an der frühen Tageszeit. Oben gab es noch eine kleine Schleife, die man drehen konnte, und nach Absolvierung dieser machte ich es mir mit Aussicht ins Tal bequem. Ich wollte es heute deutlich ruhiger angehen lassen, denn mein linker Spann zwickt seit gestern früh. Das rechte Knie hat sich gestern zwischenzeitlich auch bemerkbar gemacht (ausgerechnet beim Abstieg vom oberen Teil von Angels Landing), aber den Protest dann wieder eingestellt. Als ich wieder unten war, stand gerade ein Shuttle bereit, also spurtete ich hin und hinein. Dabei vergaß ich dummerweise mein Tracking abzustellen, Komoot hat aus meiner Wanderung dann auch gleich mal „Laufen“ gemacht ;) Ich steig am letzten Haltepunkt aus. Dort gibt es den Riverside Trail, ein asphaltierter Wanderweg am Fluss entlang in die enger werdende Schlucht hinein. Nicht lang, nicht schwer. Man kann, und das hatten mir Andy, Steffen und der Ü-60-er empfohlen, den Weg in die engere Schlucht fortsetzen. Der Weg heißt entsprechend „The Narrows“. Er hat aber einen entscheidenden Nachteil: Man muss durchs Wasser laufen, aber in echt jetzt und nicht nur scheinbar übers Wasser, anfangs nur knöcheltief, später hüfttief, wenn man ganz bis zum Ende will, muss man wohl sogar schwimmen. Na danke! Ich schlafe hier bei Nachtfrost und freue mich über jeden warmen Sonnenstrahl am Tag (und da wird es zum Glück auch bis 20/21 Grad warm)! Da laufe ich nicht durch eiskaltes Wasser in eine schattig-kühle Schlucht! Schon gar nicht hüfttief. Bekäme meiner kälteempfindlichen Blase so gar nicht. Es gab trotz der Jahreszeit etliche Leute, die das angingen. Fast alle trugen aber spezielle Schuhe mit Neoprenstutzen und waren mit Stöcken ausgerüstet. Das richtige Equipment sollte man dann haben, ja. Aber wie gesagt, das kam für mich nicht in Frage. Stattdessen setzte ich mich an einer sonnigen Stelle ans Ufer des Flusses und träumte eine dreiviertel Stunde lang vor mich hin. Nach dem Trail ging es zurück zum Parkplatz, ich wollte unterwegs noch den Canyon Overlook Trail gehen (auch kurz), aber es war dort kein Parkplatz frei, also fuhr ich weiter zu meinem Abschlusshighlight. Ich wollte zum Observation Point. Normalerweise gibt es einen Weg dorthin von der „Weeping Rock“-Haltestelle aus, der 13 km lang ist, 655 m in die Höhe geht und als anstrengend eingestuft ist. Aber alle Wege von der Haltestelle aus sind gesperrt. Der Bus fährt sie gar nicht mehr an. Gesperrt ist auch untertrieben, es gibt sie nicht mehr. Anfang September hatte es dort einen riesigen Felssturz gegeben, der alle Wege verschüttet hat. Davon soll es sogar ein Youtube-Video geben, das Leute von Angels Landing aus aufgenommen haben. Die haben bestimmt mächtig gezittert, dass es bei ihnen nicht auch anfängt zu bröckeln. Es ist aber niemandem etwas passiert. Wenn man so was hört, bleibt man dann wirklich immer brav auf dem Wanderweg und hält sich vom Kantenrand fern. Ich kam aber trotzdem zum Observation Point, denn es gibt einen anderen Weg, der dorthin führt. Der ist nicht auf der Nationalparkkarte benannt, denn er beginnt außerhalb – und zwar unweit meines Campingplatzes. Von dort aus muss man nur die unbefestigte Straße weiterfahren, dann kommt man zum Wanderweg, ist auch ausgeschildert. Der letzte Abschnitt der Straße ist dann aber ziemlich ausgefahren mit tiefen Spurrinnen und tiefen Löchern – nichts für Straßenflitzer. Mein Ford Flex war da aber ganz in seinem Element. Kurz nach drei stiefelte ich los, 3,5 Meilen sollten es sein, 5,7 km waren es, passt so ungefähr. Bequemer Weg. Ich erfreute mich am Hämmern der Spechte, das hier anders klingt, irgendwie ulkig. Überhaupt gibt es viele ungewohnte Geräusche, Vögel, Insekten usw. Je näher ich dem Ziel kam, desto öfter erhaschte ich einen Talblick, aber der weiteste und umfassendste, den man hier haben kann, ist der vom Observation Point. Man blickt von dort sogar hinab auf Angels Landing, was einem die Möglichkeit gibt, mal zu sehen, wo man da eigentlich entlanggelaufen ist – da schauert es einen im Nachhinein. Ich verbrachte da oben auch eine Dreiviertelstunde, quatschte erst mit den anderen dort, wurde dann zunehmend bedrängt von bettelnden Chipmunks (ich aß dort Studentenfutter), die so frech waren, dass sie an meinem Rucksack hochkletterten, schließlich sogar auf meinen Rücken! Und dann sprang einer von einem nahen Felsen auch noch auf mein Knie, dicht neben die Tüte! Dann packte ich sie weg. Sie versuchten doch glatt, an die Tasche heranzukommen. Die armen Tiere können ja nichts dafür. Sie werden von unbelehrbaren Touristen gefüttert (obwohl das sogar unter relativ hoher Strafe steht), und sicher fällt auch öfter versehntlich was runter. Aber man kann es da oben gut und gerne länger aushalten. Sonnenauf- und –untergang sind dort sicher der Hit. Ich jedoch hätte keine Lust, den Weg dahin oder davon zurück im Dunkeln zu laufen. Ich war 18:20 Uhr wieder am Auto, fuhr zurück zum Campingplatz bzw. direkt zum Restaurant des Ferienresorts, denn ich wollte mir heute Abend ein ordentliches Dinner gönnen. Ließ das Budget auch zu. Es gab entweder Pizza oder Buffet. Letzteres bedeutete, dass man aus der Karte etwas auswählen musste und dazu sich am Salatbuffet bedienen konnte. Ich wollte Rumpsteak! An der Salatbar gab es aber viel mehr als Salat, dort konnte man sich den Teller auch mit Kartoffelzubereitungen, Gemüse, Hühnchen und Pulled Pork befüllen – hungrig geht da keiner raus, damit werben sie, und Recht haben sie. Ich hatte so einen Heißhunger, dass ich mir ordentlich den Bauch vollschlug. Dazu reichlich Wasser und ein IPA, keine Ahnung, wie das alles reingepasst hat. Leider schaffte ich es nicht, meine Handyfotos hochzuladen (als Sicherung), dauerte alles ewig, gab das WLAN nicht her. Es ist morgens auch schneller als abends, weil da die Nutzungsfrequenz geringer ist. Aber morgens ist es kalt ... Mittlerweile ist es hier auch schon wieder kalt, aber das Auto speichert ja doch etwas Wärme. Mir frieren jedenfalls beim Tippen nicht die Finger ab.

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Mittwoch, 2. Oktober 2019
Engel gelandet!
Dienstag, 1.10.
Um fünf klingelte mein Wecker, halb sechs fuhr ich los, im Stockfinsteren. Es waren minus zwei Grad hier um diese Zeit. Ich war fünf nach sechs am Besucherzentrum, ab um sechs sollten Shuttlebusse fahren. Fuhren sie aber nicht. Seit heute – es ist ja nun Oktober – fahren sie erst ab um sieben. Macht eigentlich auch Sinn, denn erst halb acht geht die Sonne auf. Ich brauchte meine Stirnlampe also nicht. Und in der Schlange war ich die Erste, auch wenn noch einige, die nach mir kamen, keine Ahnung hatten, dass neuerdings erst ab um sieben Shuttleservice ist. Alsbald füllten sich aber dort die Anstellabsperrungen mit immer mehr Menschen. Es passte nicht alle in den ersten Bus, obwohl es einer mit Anhängerteil war. Und fast alle wollten an der gleichen Stelle aussteigen wie ich und den gleichen Wanderweg laufen wie ich! Es handelt sich um den Trail zu Angels Landing, dem „Landeplatz der Engel“, einer 1765 m hohen Felsformation, die ins Tal der Schlucht hineinragt, und deren Bekanntheit dank Instagram mittlerweile wohl zu groß ist. Die meisten stürmten regelrecht los, als wäre das ein Wettrennen den Berg hinauf. Ich ging erst einmal zu den Restrooms und wanderte dann ganz gemütlich los. Manche der Eiligen überholte ich trotzdem irgendwann, weil ihnen die Luft ausging, aber gerade am Anfang überholten mich sogar einige von der zweiten Busladung. Es verlief sich aber. Und nicht alle stiegen bis ganz oben hinauf. Das hat seine Gründe. Es geht nach hinten raus immer stärker bergauf, und wer die vielen Serpentinen dann geschafft hat, steht vor der nächsten Herausforderung: Der Fels ragt ja in die Schlucht hinein, und zu ihm herüber und zum Gipfel hinauf führt ein eher schmaler Grat. Höhenangst darf man da gewiss nicht haben. Es gibt größtenteils Ketten, an denen man sich sichern kann, und an manchen Stellen dienen sie auch dazu, sich hinaufzuhieven, denn so große Schritte kann man gar nicht machen. Der Abschnitt lässt eigentlich auch kaum Gegenverkehr zu, denn dann wird es richtig eng und staut sich. Aus diesem Grund ist es auch ratsam, so früh wie möglich dort hinaufzusteigen. Dank Steffen (aus meiner AbiKlasse) wusste ich darüber Bescheid, es ist immer gut, wenn man Tipps bekommt. Ich war zehn nach halb acht unten losgelaufen und zehn nach neun war „Engel Antje“ gelandet ... Ich fand oben ein richtig schönes Plätzchen, wo ich eine dreiviertel Stunde lang gesessen und genossen habe. In der Zeit wurde es voll oben. Als ein paar andere Richtung Abstieg strebten, reihte ich mich mit ein. Das war hilfreich, denn es kamen unablässig weiter Leute den Berg hinauf – an den Ketten gab es da schon etwas Stau. Insgesamt kam ich aber ziemlich gut durch. Und das Unglaubliche: Beim engen Abstieg kam mir das Ü-60-Paar entgegen, das ich im Yosemite getroffen hatte und mit denen ich geschwatzt hatte! Wir erkannten uns wieder und konnten aber nur kurz Hallo sagen, weil das noch an der Engstelle war. Noch vor halb zwölf war ich wieder unten, stieg in den Shuttlebus, fuhr eine Haltestelle zurück, denn dort gab es einen Weg zu den Emerald Pools, der nicht schwer sein sollte, den wollte ich noch dranhängen. Der Wanderweg führte aber nur zum Lower Emerald Pool, der selbst kein Highlight war, aber dafür der kleine Wasserfall dort, unter dem man hindurchlaufen konnte und der für einen Regenbogen sorgte. Danach war der Weg gesperrt, und man sah auch, warum. Dort waren riesige Felsbrocken heruntergedonnert. Es hatte im September einen Felssturz dort gegeben, jetzt war der Weg deswegen nicht mehr existent. Aber es sollte einen anderen Weg hinauf geben, von der Haltestelle aus, wo es auch zum Angels Landing geht. Ich lief den Grotto Trail entlang dorthin zurück und dann den Alternativweg hinauf zum Upper Emerald Pool. Es kamen noch einige Höhenmeter dazu. Das Besondere war auch hier nicht die Wasseransammlung selbst, sondern das Setting. Man war quasi umringt von riesenhohen Felswänden aus rotem Sandstein. Auf dem Rückweg rutschte ich etwas weg und fiel hin, Grund genug, das Wandern für den heutigen Tag einzustellen. Ich strebte zur Shuttlehaltestelle – und wen traf ich da wieder? Das Paar aus dem Yosemite! Und dieses Mal hatten es beide, auch die Frau, ganz bis auf die Spitze geschafft! Die beiden wollen auch nach Zion zum Bryce, sie meinten, wenn sie mich dort auch wieder träfen, dann würden sie mich zum Dinner einladen ;) Ist schon ein mächtiger Zufall gewesen. Insgesamt sind hier im Südwesten ziemlich viele ausländische Touristen unterwegs, auch viele Deutsche, das war im Norden etwas anders, da waren hauptsächlich Amerikaner. Am Besucherzentrum besorgte ich mir eine Übersichtskarte und musste dann erst einmal mein Auto wiederfinden – ich war ja im Dunkeln dort angekommen am Morgen. Dann fuhr ich zurück, mit kurzem Stau wegen Bauarbeiten und weil der Tunnel für Busse zu eng ist ... Auf dem Campingplatz setzte ich mich in die Sonne und ruhte mich aus. Überlegte, was ich morgen mache. Aß zu Abendbrot. Dann wollte ich duschen gehen – und stellte fest, dass meine Badelatschen weg sind. Ich hatte sie gestern Abend zum Trocknen aufs Autodach gestellt, dort vergessen, heute Morgen auch nicht sehen können, ... Ich guckte, ob ich sie auf dem Weg zur Straße fand und fragte nach, aber nichts da. Weg. Musste ich also ohne duschen gehen. Dummerweise war ich mit dem Zusammenpacken dafür nicht wirklich fertig gewesen, als das dazwischenkam. Ich hatte kein Handtuch mit ... Tag der Vergesslichkeit ... Ich behalf mich mit meinem Shirt. So, nun bin ich fünf Wochen hier, sieben liegen noch vor mir. Zur „Halbzeit“ werde ich vielleicht gerade am „Forrest Gump Point“ sein – an der Stelle, wo der Filmheld seinen endlosen Lauf durch das Land einstellt und umkehrt – zum Entsetzen seiner „Jünger“. Ich bin jetzt auch schon ziemlich viele Meilen durch die USA gelaufen, und noch viele mehr gefahren. Doch ich bin immer noch neugierig auf das, was noch kommt. Mir fehlen die Menschen, die mir nahe stehen, aber es gibt zu viel zu entdecken und zu erfahren, als dass ich würde umkehren wollen.

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Dienstag, 1. Oktober 2019
Hazdistazi („gewundene Felsbögen“) und Hufeisenschleife
Montag, 30.9.
Irgendwann vor sieben noch schlappte ich zu Walmart rein, um die Restrooms aufzusuchen. Um die Zeit kann man da auch getrost mit Waschtasche reinspazieren, ohne irgendwelche Blicke zu ernten. Und vor allem: Es war frisch sauber gemacht dort. Tagsüber sieht es da nicht immer so rosig aus, spät abends ist die Lage aber auch wieder besser. Was ich dann mitbekam: Auch Walmart bietet WiFi an, super! Denn in der ganzen Gegend rund um Page hatte ich nirgends Netz, weder im National Forest (naheliegend) noch entlang der Route 98. Wer weiß, was die Navajo da für einen Deal haben. AT&T ist jedenfalls nicht im Boot. Aber das WLAN muss ja irgendwoher kommen ... Ich nutzte es, um ein paar Sachen nachzuschauen, Fotos zu verschicken, Blog hochzuladen usw. Dann überlegte ich, was ich mit der Zeit bis zu meiner Tour (14:15 war noch frei gewesen, man sollte aber 30 min vorher da sein) anfangen könnte. Da ich ganz nah dran war am „Dixie Ellis’ Lower Antelope Canyon Tour“-Stand, beschloss ich, gleich dorthin zu fahren, und die mögliche Chance auf eine frühere Tour zu nutzen, wenn die Sonne noch nicht so hoch steht. Und tatsächlich: Ich war um acht dort, und konnte auf 8:45 umbuchen! Perfekt! Gerade noch genug Zeit, um dort zu frühstücken und mich zu präparieren – man darf keinerlei Tasche mit hineinnehmen. Außerdem gibt es eine ganze Liste von weiteren Verhaltensregeln. Man muss vorab auch Haftungsausschluss unterschreiben. 1997 sind mal 11 Touristen dort umgekommen, weil es nach Regen dort eine Sturzflut gegeben hatte. (Aber von Regen hier keine Spur!) Es starteten mehrere Gruppen zur gleichen Zeit, mehr oder weniger, so dass es ziemlich voll wurde im Canyon. Unser Guide Isaac, ein vielleicht 19/20 Jahre junger Navajo, meinte, normalerweise sei um diese Jahreszeit nicht mehr so viel los. In meiner Gruppe waren außer mir noch ein asiatisch aussehendes, aber wohl amerikanisches Paar und eine siebenköpfige Gruppe von Chinesen älteren Semesters, die etwas langsam vorankamen und überall Fotos von sich wollten. Das mag anstrengend klingen, aber es verschaffte auch mir insgesamt mehr Zeit für Fotos, ich glaube, ich habe dort über 100 gemacht ... Wovon? Man steigt am Ende der Schlucht über Stahltreppen hinab und befindet sich dann am Grund einer engen Schlucht, die ein Bach/Fluss einst tief in den Sandstein gegraben hat. Dabei hat das Wasser geschwungene Formen hinterlassen, die einfach wunderbar anzuschauen sind, Dazu sorgt das hereinfallende Licht dafür, dass der Sandstein teilweise zu leuchten scheint. Wirklich faszinierend, man kann gar nicht genug davon sehen. Die Schlucht ist vielleicht 400 m lang und bis zu 40 m tief, das ist geschätzt. An manchen Stellen ist sie richtig eng, an anderen etwas weiter. Es gibt einige Formationen, die Namen bekommen haben, weil die Vorstellungskraft etwa einen Löwenkopf, eine Frau mit wehendem Haar oder einen Hai darin ausmachen kann. So eine Tour dauert normalerweise 1 bis 1 ¼ Stunde, aber ich glaube, wir haben anderthalb gebraucht. Isaac, unser Guide, war ein ganz feiner Kerl, er hat auf alle Rücksicht genommen, immer versucht, allen gerecht zu werden, hat Fotos von seiner Gruppe geschossen wie ein Weltmeister – bei meinem hat er innerhalb von drei Sekunden mal schnell die Einstellungen meiner Handykamera verbessert – ich habe am Ende bedauert, dass ich kein Geld einstecken hatte für ein Trinkgeld. Die Upper Antilope Canyon Tours waren übrigens schon alle ausgebucht gewesen bis 29.10., ganz offensichtlich sind sie noch spektakulärer. Danach huschte ich nochmal zurück zu der Stelle, wo ich am Vorabend auf eine Schranke gestoßen war. Denn der einstige kostenlose 9 Mile Campsite war an der Stelle, wo heute ein „Day Use Area“ ist – mit Schranke, 10 Dollar Parkgebühr und solchen Reifenschlitzern, die nur in eine Richtung befahrbar sind - ich weiß nicht, wie die richtig heißen - an der Ausfahrt. Seit April diesen Jahres ist das so. Die prominente Stelle, die mittlerweile dazu dient, Geld von Touristen einzunehmen, musste es ja wert sein. Und das war sie! Die sogenannte Horseshoe Bend im „Glen Canyon“ ist eine 270-Grad-Kurve des Colorado in einer tiefen Schlucht und um einen Sandsteinkoloss herum – schöner als der Grand Canyon! Natürlich ist das nur der eine kleine Spot, aber der hat es in sich. Mittlerweile ist dort aber auch richtig viel los, muss sich herumgesprochen haben. Ich fand, ich hatte für den Tag genug gesehen. Noch mehr Input wäre zu viel gewesen. Außerdem wollte ich ohnehin zeitig auf den ausgesuchten Campingplatz am Zion-Nationalpark fahren, um auch einen Platz zu bekommen. Ich hatte versucht online zu reservieren, aber die Seite hat sich immer wieder aufgehängt, aber offenbar war noch was frei, so viel hatte ich herausgefunden. Los ging es also über die 89 nach Nordosten. Unterwegs gab es noch einen herrlichen Ausblick auf Lake Powell. Ich kam vielleicht dreiviertel vier am Zion Crest Campground an. Es gibt hier ein ganzes Resort, also einen Touri-Stützpunkt sozusagen. Der Campingplatz war fast leer, ich suchte mir ein Plätzchen aus und meldete mich gleich für drei Nächte an, denn hier gibt es Duschen (sehr saubere dazu), WiFi (auch wenn es nicht immer bis zu meinem Stellplatz reicht) und sogar eine Spielscheune mit Tischtennisplatten, Kicker etc. Als ich mich dort umschaute, war aber niemand weiter da. Ich setzte mich dann auf meinen Campingstuhl und genoss die Sonne. Hier ist es wieder höher und kälter. Mal sehen, wie kalt es wird. Den Rest des Tages machte ich nichts weiter. Nur ein bisschen Recherchieren und Planen, Abendbrot essen, duschen, alles braucht schließlich seine Zeit. Ich habe auch schon meinen Rucksack für morgen gepackt, denn ich will ganz früh in den Nationalpark fahren, um eines der ersten Shuttle zu bekommen.

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Montag, 30. September 2019
Kalte Winde am Nordrand
Sonntag, 29.9.
Ich hatte vereinbart, um neun auszuchecken (Schlüsselübergabe), ich konnte mir also am Morgen Zeit lassen. Zur Übergabe kam dann wieder Pilar, die die Vermieterin als ihre Assistentin ausgab. Sie wohnt sonst dort. Kein Ahnung, wo sie derweil untergekommen ist, aber sie war bereit zu erzählen, was sie vom Leben in Las Vegas hält. Danach stoppte ich noch kurz bei einem Walmart, und dann ging es auf die Piste, viele Meilen lagen vor mir. Ich wollte ja wegen der morgigen Tour, die ich gebucht hatte, so nah wie möglich heranfahren. Auf Steffens Rat hin machte ich dabei aber einen kleinen (das ist natürlich relativ) Umweg über den Grand Canyon, genauer gesagt, über den Nordrand der großen Schlucht. Dort traf ich gegen viertel drei ein. Am Canyon wehte der gleiche hässliche Wind wie in Las Vegas am Vortag, nur dass dieser nicht 30 Grad warm, sondern13 Grad kalt war. Zum Glück war ich richtig angezogen, ich hatte so etwas geahnt. Als Erstes fuhr ich zum North Rim Visitor Center, auf das man gerade daraufzufuhr. Nach der Erkundung der Aussichtsplattformen mit Blicken ins tiefe Tal des Canyons studierte ich die Parkkarte und stellte fest, dass die Cape Royal Road, die vorher unscheinbar abzweigte, die eigentlich interessante Route ist. Ich hangelte mich dort vom Vista Encantada über den Roosevelt Point zum Wanderweg zum Cape Final, den ich (2x3,5 km) nicht ausließ und dafür herrliche Aussichtspunkte erreichte, und von da weiter über den Walhalla Aussichtspunkt bis zum Cape Royal mit dem Angels Window. Letzteres ist ein riesiges viereckiges Loch in einer in die Schlucht hineinreichenden Felswand, durch das man auf die andersfarbige Schlucht dahinter blicken kann. Nicht zu vergessen: Man kann diese Felswand auch von oben begehen. So schön der Ausblick in den Canyon am Cape Royal auch sein mag, man sah zum Teil in die Sonne, und zum anderen war es leicht diesig, weshalb man nicht so ganz in die Weite sehen konnte. Dass soll meistens so sein, und angeblich ist die Luftverschmutzung schuld. Mag sein, dass sie einen Beitrag leistet, aber ich glaube, der ganze feine trockene Staub in der Luft hier ist der wesentliche Faktor. Zehn nach sechs ging am Canyon schon die Sonne unter, muss daran liegen, dass ich wieder nah an der Mountain Time Zone bin. Ich düste nun los, um noch mein von da fast zweidreiviertel Stunden entferntes Ziel zu erreichen. Im Dunkeln kam ich an ein, zwei Aussichtspunkten vorbei, die mir so natürlich entgingen. Irgendwelche Vermilion Cliffs etwa. Als ich dann einbog Richtung 9 Mile Campsite bei Page, musste ich feststellen, dass die Straße mit einem Tor versperrt war. Im Ort Page selbst sollte es auch einen Campingplatz geben, also fuhr ich dorthin: No vacancies. Ich überlegte schon, es wieder an einer Tankstelle zu versuchen, aber unerwarteterweise gibt es hier sogar einen Walmart, und dort stehe ich jetzt auf dem Parkplatz. Der Laden ist von 0:00 bis 6:00 Uhr geschlossen, das passt schon. Es stehen hier auch schon einige kleine und große Wohnwagen, die ganz bestimmt nicht nur zum Einkaufen hier sind.

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Sonntag, 29. September 2019
Klettern und Casino
Sonnabend, 28.9.
Von dem straffen Wind draußen merkte ich im Auto zum Glück nichts und schlief gut. Ich war so zeitig auf, dass ich die Sonne aufgehen sah. Beim Frühstück fiel heute das Müsli weg, denn ich hatte keine Milch mehr. Also nur halb gestärkt brach ich auf Richtung Red Rock Canyon. Ich fand einen Parkplatz für Picknicker und Wanderer, von dem aus ich einfach draufloslief. Es war erst halb acht, als ich startete – eine Zeit, zu der die Temperatur noch angenehm ist. Das war auch gut so, denn der Wanderpfad löste sich bald auf, und aus dem Wandern wurde eher Klettern. Zwischen den großen und kleinen roten Sandsteinbrocken musste man sich einen Weg finden. Da wurde mir doch bald ganz schön warm. Es dauerte relativ lange, bis ich den Durchbruch zwischen zwei Felsketten erreicht hatte, aber wie immer lohnte die Mühe. Ich hätte noch versuchen können, ganz nach oben zu klettern, aber irgendwie fühlte ich mich nicht fit genug dafür und nicht sicher genug, also ließ ich es. Das Herunterklettern ging dann deutlich leichter, anders als erwartet. Ich hätte auch noch die Runde abgefahren, die man mit dem Auto durch den Canyon machen kann, aber 15 Dollar wollte ich dafür nicht bezahlen. Also ging es ab nach Las Vegas. Dort suchte ich zunächst einen Lebensmittelmarkt auf, dann gab ich die Airbnb-Adresse ins Navi ein. Die Bleibe versprüht im Inneren den Gleichen Charme wie von außen, aber es gibt alles, was ich brauche, zum Beispiel Kühl- und Gefrierschrank ... Es war erst Mittag, so hatte ich reichlich Zeit, mein Küchenkram in Ordnung zu bringen und mich der Körperpflege hinzugeben. Außerdem buchte ich für Montag eine Tour durch den Lower Antilope Canyon, da kommt man anders nicht rein, wird unter Extras verbucht, genau wie die Großstadtextras ... Allerdings war ich hier sehr sparsam unterwegs, wie immer. Ich zog zwar mit genug Bargeld und Kreditkarte bestückt los, aber ich bin jetzt nicht pleite ;) Eine kleine Wasserflasche nahm ich auch mit, denn es waren 30 Grad am späten Nachmittag. Leider war das Wetter nicht so schön, wie man bei der Temperatur vermuten könnte – es wehte ein heftiger Wind, der mir alsbald die frisch gerichteten Haare zerzauste und ins Gesicht wehte. Ich lief zu Fuß zum Strip und bewegte mich dort auch nur zu Fuß fort, im ersten Kasino, das ich betrat, guckte ich nur, im Mirage konnte ich dann nicht widerstehen und gönnte mir zumindest eine Runde am Roulettetisch, Mindesteinsatz pro Spiel: 15 Dollar. Die muss man komplett auf verschiedene Zahlen setzen, oder komplett auf eines der Randfelder, so die Regel. Ich entschied mich für das Zahlenfeld und gewann nichts. Damit war die Sache aber für mich erledigt. Ich wartete bloß noch, bis mein Drink kam, denn wenn man dort spielt, bekommt man Getränke frei angeboten. So läuft der Laden. Musste ich mal probieren, danach beließ ich es aber beim Gucken und Staunen. Bald war ich jedoch fußlahm, das In-der-Stadt-Herumlaufen ist nichts für mich, dazu der hässliche WInd. Und Leute lernt man hier auch nicht so leicht kennen, wie ich vermutet hätte. Und so war ich eher wieder zurück als gedacht. Irgendwie erstaunlich, dass es viel leichter ist, draußen in der Natur Leute kennenzulernen als in der Stadt. Liegt wohl an der Anonymität der Masse. Las Vegas also. Begeisterung klingt anders, ich weiß. Morgen geht es an den Colorado River, zurück in die Natur.

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Samstag, 28. September 2019
Wüstenwind und Tal des Todes
Freitag, 27.9.
Ich war halb sieben wach, pünktlich zum Sonnenaufgang. Überhaupt habe ich mich in meinem Rhythmus schon arg der Sonne angepasst. Hoffentlich halte ich morgen einen langen Abend in Las Vegas durch, meine Buchung wurde bestätigt. Ich fuhr mal wieder ohne Frühstück los – in der Absicht, unterwegs eine gute Stelle zu finden. Ich hatte bei Google dieses Mal eine 5 Minuten längere, aber 10 Meilen kürzere Route ausgewählt, und so blieb ich auf der 178 East, auf der die Landschaft mit jeder Meile wüstenähnlicher wurde. Selbst die Palmen muteten in ihrer merkwürdigen Wuchsform eher Kakteen an. Und nach etlichen Meilen durch äußerst karge Landschaft kam ich in ein Städchen mit Flughafen: Inyokern. Am Ortseingang verkündet man dort stolz: 100 Meilen von jedem Ort. Das ist zwar nicht korrekt, beschreibt aber vorzüglich die Verlassenheit, die dieser Ort ausstrahlt. Obwohl es im gleich benachbarten Ridgecrest alles gibt, selbst ein Starbucks Café. Die Straße führte nun nach Trona, das laut Karte neben einem größeren See liegt. Aber davon sieht man nur eines: Salz. Welches Mineral genau, erfuhr ich erst später. Es wird dort wohl nach wie vor gewonnen. Der Ort sah ziemlich trostlos aus mit seinen Industrieanlagen und den kümmerlichen Häusern, und nach dem Ort wurde die Route 178 auch zur „rough road“, das heißt zu einer etwas holprigen Straße, die quer durchs Niemandsland verläuft. Und genau dort, mitten in der (noch kalifornischen) Wüste quasi, hielt ich am Straßenrand, holte meinen Campingstuhl raus und frühstückte. Aller fünf bis zehn Minuten kam mal ein Auto vorbei. Ansonsten war es dort herrlich ruhig, nur der Wind sorgte für wehende Laute. Die weite Wüstenlandschaft mag unwirtlich sein, aber sie hat auch so ihre Reize. Ich traf dann auf die 190 East, die ins Death Valley hineinführt, dort war dann mehr los. Um ins Tal des Todes zu gelangen, muss man zunächst einige Höhenmeter hinauf, ehe es hinab ins Tal geht. Mit dem Auto hindurchzufahren, ist ein Spaß, schon wegen der Straße, die größtenteils schnurgerade ist und nette Senken und Buckel aufweist. Aber wenn man sich dann vorstellt, wie es gewesen sein muss, hier mit Pferde- oder Eselskarren langzuziehen, dann wird einem klar, wie der Name entstand. Es ist ja nun schon Ende September, aber immer noch ziemlich heiß in dem Kessel. Ich lief nur hundert Meter zu den Sanddünen, da merkte ich schon, dass es nicht nur die Hitze an sich ist, sondern auch die sandige-trockene Luft, die man atmet und die absolute Abwesenheit von Schatten. Manche Leute liefen mit Regen- bzw. Sonnenschirm herum, das war angesichts der kurzen Strecken dort aber übertrieben. Ein zweites Mal hielt ich in der Nähe einer mineralischen Fläche – sie schimmerte so hell in der Sonne, dass es von weitem aussah, als wäre dort Wasser. Und tatsächlich gab es dort einige winzige Rinnsale! Sie schimmerten aber nicht. Wenig später erfuhr ich am nächsten Halt, dass dort im Tal früher Borax, das weiße Gold der Wüste, gewonnen wurde. Keine Ahnung, was das für ein Salz ist, ich habe gerade mal wieder kein Netz. Aber es ist offenbar nützlich für Schmiede, Töpfer, Milchbauern und Hausfrauen gleichermaßen. Man hat dort auch einige Reste früherer Anlagen – das Salz wurde gleich vor Ort von anderem Material getrennt - und Transportmittel ausgestellt. Angenehme Abwechslung, so ein bisschen Industriegeschichte. Am Zabriskie Point war mächtig was los, dort pilgerten ganze Busladungen zum Aussichtspunkt hinauf. Man kann dort auch ein paar Meilen durch die Badlands (ein Sammelbegriff) laufen, aber darauf hatte ich bei der Hitze keine Lust, auch wenn das Thermometer in meinem Auto nur 34 Grad anzeigte, es kam mir heißer vor. Der Ausblick auf die bizarr geformten Sandstein- und Schluffsteinformationen, die einst von Wasser und Erdbeben geschaffen worden waren, erinnerte schon etwas an den Badlands Nationalpark, in dem wir mit Familie 2016 waren. Die Farbgebung ist hier aber eine andere, es überwiegen gelb, braun, beige. Wären dort nicht so viele Leute gewesen, hätte man bestimmt auch dort die ungewöhnliche Stille hören können, die ich beim Frühstücken erlebt hatte. Da ich wieder früh aufgebrochen war, hatte ich bereits viertel eins Furnace Creek erreicht gehabt, und auch wenn es (noch) nicht so heiß war wie angedroht, hatte ich ohnehin keine Lust, dort über Nacht zu bleiben. Ich hatte mir den Fletcher View Campground im Fletcher Canyon nahe Mount Charleston herausgesucht. Dorthin steuerte ich nun, tankte unterwegs, dann ging es wieder in die Berge hinauf über die 156 und 158. Es gab einen schönen Wüstenausblickspunkt unterwegs, die Gegend gefiel mir auch fantastisch, es war hier in der begrünten Höhe auch weniger heiß. Halb vier war ich da, aber der Platz war voll. Ach ja, es war ja schon wieder Freitag. Und nah an Las Vegas heran war ich jetzt auch. Hätte ich mir vielleicht denken können. Aber da ich zuletzt so viel Freiraum auf Campingplätzen gesehen hatte, war ich nicht darauf gekommen. Pech. Das war zu schade, denn ich hätte dort noch schön eine kleine Wanderung machen können. Stattdessen googelte ich nach anderen Plätzen Richtung Vegas und kam so auf den Red Rock Campground. Um zu dem zu gelangen, musste ich schon am Rand von Las Vegas entlangfahren, flutschte aber gut. Der Platz war ist alles andere als idyllisch, ein Wüstencampingplatz. Dazu hingen überall Reserviert-Schilder. Zum Glück traf ich bei meiner Suche auf den Campingplatzwärter, der hierzulande als „host“, also Gastgeber, bezeichnet wird. Der wies mir ein Plätzchen zu, und ich lernte – immer gucken, was auf den Schildern genau steht, zum Teil werden sie schon eine Woche vorab aufgehängt ... Nach Erledigung aller Formalitäten aß ich wieder zeitig Abendbrot, mit der Sonne und dem beständigen, teilweise aufbrausendem Wüstenwind im Gesicht. Mittlerweile ist die Sonne hinter dem Berg verschwunden, und es kommt mir in dem Windzug richtig frisch vor.

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Freitag, 27. September 2019
Ich will Schatten!
Donnerstag, 26.9.
Ich wollte eigentlich lange schlafen, spät aufstehen, spät losfahren, weil ich mir nur eine kurze Strecke vorgenommen hatte, nämlich bis zum Lake Isabella, aber ich kam dann doch recht zeitig los. Google mutete mir mal wieder eine abenteuerliche Fahrt über Land zu, keine Ahnung, wo ich da langgefahren bin, aber es sind mir nur ganz wenige Autos begegnet, es gab anfangs noch die Baumplantagen, aber dann wenige Farmhäuser, ein paar Kühe, viel trockenes Land mit vergilbtem, dürren Gras, und ein nicht unbeträchtlicher Anteil der Laubbäume, wenn es welche gab, war komplett braun und vertrocknet. Die Straße wurde immer enger, bis ich in den Sequoia National Forest kam, wo sie ganz frisch saniert schien. Bereits viertel zwölf hatte ich den Tillie Creek Campground in Wofford Heights erreicht. Er war so ein Recreation Area Campground, und er war komplett leer. Es gab aber schattige Plätzchen hier, ein großer Vorteil. Denn die trockene Hitze, die hier im Moment herrscht, ist nicht immer angenehm. Ich stellte mein Auto auf das schattigste Plätzchen, das ich finden konnte, schnallte meinen Rucksack auf – Badesachen inklusive – und lief Richtung See. Es gab einen Trampelpfad dahin, am See selbst regierten die Krähen, im Sand waren Autospuren, das Ufer selbst etwas steinig, es gab Büsche und Bäume, die hier im Wasser standen. Der Abschnitt hier, so die Karte, ist auch nicht See Isabella, sondern der Kern River. Geht beides ineinander über, sieht nicht nach Fluss aus. Zum Baden lud die Stelle aber nicht ein. Ich versuchte, am Ufer entlangzulaufen, aber das war teilweise ziemlich zugewachsen. Letztlich landete ich an einer auf der Karte als „Park“ gekennzeichneten Stelle, die einen befahrbaren Zugang zum See darstellte, dort waren mal wieder Angler. Ich schaute mich nach einer zum Baden geeigneten Stelle um, aber zum mehr als Füße baden gereichte es dort nicht. Zurück lief ich durch den Ort, um im Laden noch Butter kaufen zu können. Als ich wieder am Auto war, beschloss ich, weiter um den See zu fahren und nach einer Badestelle und gegebenenfalls besseren Campmöglichkeit Ausschau zu halten. Es gab etliche solcher Campgrounds hier, und sie sahen alle irgendwie gleich aus - und leer. Am South Fork Recreation Campground war eine Bootseinsatzstelle und ein Steg, und ein Wohnwagen stand dort. Die Leute campten dort schon zwei Wochen, sagten sie. Ich nutzte die Stelle am Steg zum Baden, man konnte dort gut reingehen, und das Wasser war herrlich erfrischend. Aber trotz Gesellschaft mochte ich nicht bleiben, denn es war kein Schatten dort. Ich überlegte, eventuell weiter Richtung Death Valley zu fahren, aber zuallererst musste ich tanken. Weil es 6 Meilen zurück am billigsten war, fuhr ich dorthin und war wieder ganz nah am Tillie Creek Campground. Ich suchte mein schattiges Plätzchen wieder auf und picknickte in aller Ruhe. Ich entschied mich zu bleiben. Im Moment weiß ich gar nicht, was ich mit dem Rest des Tages noch anfangen soll, ganz neue Situation. Ob ich morgen im Death Valley übernachten werde, ist auch äußerst fraglich, denn dort wird es nachts nur 26 Grad kalt, das muss ich mir, glaube ich, nicht antun. Die 43 Grad tags werden mir reichen. Selbst Ende September ist es dort noch so heiß. Deswegen werde ich wohl bis dicht an Las Vegas heranfahren, wo ich am Sonnabend gern bleiben will, wenn ich was Geeignetes finde.

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