This is America - People and Places
Donnerstag, 19. September 2019
If you're going to San Francisco // Be sure to wear some flowers in your hair ...
Mittwoch, 18.9.
Um zwei wurde ich geweckt, ich könne dort nicht übernachten. Man hätte mir immerhin vier Stunden genehmigt. Es kam also wie befürchtet. Ich war vorbereitet, im Handy war der Walmart-Parkplatz schon einprogrammiert, ich fuhr mit Brille los. Zehn Minuten später lag ich wieder gemütlich in meinem Schlafsack. Ich war nicht die Einzige dort, auch nach mir kamen noch welche, wohl auch aufgescheuchte Leute. Ich schlief bis um sieben, der Walmart hatte schon ab sechs geöffnet, das heißt, es gab Zugang zu Sanitäreinrichtungen. Hätte ich auch gleich dahin fahren können, dachte ich mir. Im Starbucks nebenan war das WiFi so früh am morgen noch deaktiviert, aber ich hatte ja Netz hier. Dann stürzte ich mich in den morgendlichen Berufsverkehr Richtung San Francisco. Die Stadt war nur noch 40-50 Meilen entfernt. Dementsprechend gab es meilenlange Stop-and-Go-Phasen. Und als ich am Aussichtspunkt „Battery Wagner“ ankam, lag die Golden Gate Bridge halb in Wolkendunst eingehüllt. Ich frühstückte erst einmal, im Auto, weil es außerdem regnete. Danach fuhr ich ein Stück weiter zur „Battery Spencer“, die näher an der Brücke war, und dort konnte man dann doch mehr sehen. Oder die Wolken verzogen sich gerade. Von dort aus konnte man noch ein kleines Stück auf ein Plateau laufen, von wo aus der Blick entsprechend besser war. Lustige Vögel gab es dort auch. Als Nächstes nahm ich ausnahmsweise die Mautstraße, nämlich die 101 über die Brücke. Kostet 8,75 $, wird aber alles automatisch erfasst. Ich bog danach gleich wieder ab, um einen Aussichtspunkt auf der anderen Seite anzusteuern, nahe der „Battery East“ am GG Welcome Center. Und allmählich lockerte es wirklich auf, das freute mich sehr. Nachdem ich die Brücke nun genug abgelichtet hatte, suchte ich im Navi nach einem Parkplatz nahe dem Golden Gate Park, wo ich ein bisschen herumlaufen wollte. Ich fand einen am Great Highway, dort war viel Platz, und kostenlos war er auch. Dann begann meine „Wanderung“ durch den Nordwesten von San Francisco. Zunächst stattete ich dem Strand einen Besuch ab, vor dem Baden hier wird wegen gefährlicher Strömungen aber gewarnt. Heute war auch (noch) kein Badewetter. Im Park, den man auch mit dem Auto durchfahren kann, man kann sogar überall dort parken, glaube ich, entdeckte ich allerlei Pflanzen, die eher mediterran sind. Am North Lake dann tummelte sich ein ganzer Pulk Waschbären. Dort fiel mir auch ein ungewöhnlicher, blauer Vogel mit Schopf ins Auge, allein der Anblick dieses Märchenvogels war es wert gewesen, den Weg gemacht zu haben! Auf Höhe der 40. Straße verließ ich den Park in nördlicher Richtung und schlenderte eben diese Straße entlang, die von kleinen Reihen- und Einzelhäusern, zum Teil mit kleinen Vorgärten, gesäumt wurde. Ich überquerte den Geary Boulevard, der Blicke zum Stadtzentrum offenbarte, hinter der Clement St. Begann wiedr Park. Der stellte sich zwar eben dort als Golfplatz heraus (dessen Zaun an etlichen Stellen nicht mehr da war), und vom satten Grün des Platzes aus hatte man einen herrlichen Ausblick auf die Stadt! Mein Weg führte mich am SF VA Medical Center vorbei zum Lands End Lookout, und hier gab es die GGB noch einmal aus einer weiteren Perspektive zu bestaunen. Durch die „Sutro Heights“ spazierte ich zurück zum langen Strand. AN der Promenade dort versuchte ich, einen stattlichen Raben zu fotografieren, aber entwischte im entscheidenden Moment. Ein Mann, der dort saß, fragte mich, ob ich ihn erwischt hätte. Er hatte einen Namen für den Raben. Es stellte sich heraus, dass er die Raben dort seit ein paar Wochen füttert, weil er fasziniert von ihnen ist. Pete erzählte mir dann seine „Rabenstory“. Dann verabschiedete ich mich und trabte zum Auto. Mittlerweile war es dreiviertel zwei, Zeit, um in die City zu fahren, das Auto zu parken und im Adelaide Hostel einzuchecken. Der Verkehr in San Francisco selbst ist gar nicht so schlimm. Ich kam gut zurecht. Das kleine Parkhaus, für das es vom Hostel einen Coupon gibt, so dass man dort für 25 $ über Nacht parken kann, lag in der Sutter Street. Ich hatte schon ein paar Sachen zusammengesucht, die ich brauchte, musste aber noch kurz etwas packen, dann ging ich mit meinem Tagesrucksack, in dem Waschzeug, frische Sachen und Laptop samt Kabeln sowie Wasser und Obst waren, zum Hostel in der Isadora Duncan Lane, das ist eine kleine Gasse, die von der Taylor Street abgeht. Hinterhofromantik. Nach dem Check-in schaute ich mir das Zimmer im zweiten Stock an: an der rechten Wand vier Betten (Doppelstock) mit Bettkästen, die man mit einem Vorhängeschloss verschließen kann (wenn man eins hat, werden für 6 $ verkauft sonst), an der rechten Wand ein Spiegel mit Waschbecken und ein Sitzmöbel, geradezu das Fenster zur Gasse. Ich lud Waschzeug und Klamotten aus, mit dem Rest zog ich los. Als Erstes marschierte ich zur nahegelegenen Powell St. Station. Dort sollte die Linie F zum Pier 39 fahren. Für drei Dollar kann man zwei Stunden lang Streetcar fahren, und eben diese Linie ist eine historische. So zuckelte ich durch die Stadt zu den Piers hinunter und an diesen entlang, am Pier 39 stieg ich aus. Dort muss man als Tourist wohl hin. Eine Ansammlung von Fressläden und Souvenirbuden, Schmuckläden etc. Ich gab dort aber kein Geld aus. Am Ende des Piers gibt es dann die Zugabe: am K-Dock drängelten sich kalifornische Seelöwen aneinander. Mehr als hundert sicher. Im Sommer soll es nur wenige dort geben, zum Sommerende hin steigt dann die Zahl. Im Sommer bekommen viele ihre Jungen, das dann weiter südlich. Ich bummelte weiter durch die Fisherman’s-Wharf-Gegend, und langsam wirkte die Anziehungskraft all der Essensangebote, ich ließ mich von einem Happy-Hour-Angebot in ein Restaurant mit Bar locken. Dort bekam ich für 14 Dollar (inklusive Trinkgeld) ein IPA, eine ordentliche Portion Knoblauchbrot und ein ausgesprochen leckere, aber kleine Portion „clam chowder“ – eine cremige Muschelsuppe, wird hier überall angeboten, deswegen musste ich sie probieren. Ich bezahlte bar, allerdings habe ich mir tatsächlich angewöhnt, mehr mit Kreditkarte zu bezahlen, weil es so schön einfach ist. Aber irgendwann ist ja das Limit erreicht (meine Sparkassen-App zeigt die KK-Abrechnungen nicht tagesaktuell), deswegen ging ich als Nächstes zu einer Chase-Bank, weil man da mit EC-Karte (3 $ Gebühr) Geld bekommt. Sicher ist sicher. Von dort war es dann nicht mehr weit bis zur berüchtigten Lombard Street, die zwischen zwei Blöcken als enge Einbahnstraße mit vielen engen Windungen verläuft, schon kurios. Ich schaute mir das an und beschloss: Da fahre ich morgen auch noch durch. Ich muss morgen zwar um zehn auschecken, aber das Auto darf bis um eins parken, das heißt, ich habe am Vormittag noch Zeit, was zu Fuß zu machen. Mal sehen, ob ich dann nicht zu fußlahm bin. Denn vom Lombard-Street-Parcour aus lotste mich Google 2x200 Stufen hoch, dann ging es wieder runter .... Ich habe mehr als 25000 Schritte gemacht heute, das reicht eigentlich ... (Rekord war bisher der Highline/Mount Gould-Tag mit über 37000) Ich habe nicht vor, heute Abend noch in irgendeine Bar zu gehen – mein Programm macht müde ;)

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